erzählt, was wir getan und erlebt haben. Sonst könnten wir die Anspannung nicht abbauen und die Eindrücke nicht verarbeiten.

Nach einigen Stunden verändert sich das Bild völlig: Die ersten Meldungen sickern durch und lassen alles andere vergessen: Wir haben gewonnen! Wir haben einen Sieg errungen! Einen Sieg,

den keiner zu erhoffen gewagt hatte. Wir haben fast ein ganzes ägyptisches Bataillon vernichtet. Im Lager des Feindes ist Panik ausgebrochen, die Soldaten sind geflüchtet und haben vieles hinter sich gelassen: zwei Kanonen, vier Halbkettenfahrzeuge, zehn Piats, mehrere schwere Maschinengewehre und eine riesige Menge an Munition. Die Felder sind übersät mit Toten, und die Stellung, die so wichtig ist, um Negba zu verteidigen, ist in unserer Hand.

FünfTage lang haben wir gegen einen Feind gekämpft, der um einVielfaches besser ausgerüstet ist als wir. Und wir haben ihm einen entscheidenden Schlag versetzt. Wenige Männer haben diese Macht bezwungen. Wir haben eine Wende herbeigeführt an der Front im Süden. Das ist das Zeichen zur Rettung von Negba, jene heldenhafte Festung in der Brandung.

Und wenn noch etwas zu unserem Glück fehlte, so bekamen

wir auch das geschenkt: Vier Stunden ohne Einsatz, um zu dusehen und auszuruhen. Duschen - der Höhepunkt des Glücks! Und es ist dringend nötig. Als ich vorhin zum Frühstück erschien, sah ich aus wie ein Metzger - meine Hose ist voller Blutflecken und meine Arme sind bis zum Ellenbogen mit getrocknetem Blut bedeckt. Einer der Kameraden hat sich von mir abgewandt und musste sich übergeben ...

Der Kampf um die Stellung 105 war ein entscheidender Sieg, der Wendepunkt der ganzen Südfront. Und unsere Einheit erhielt ihren neuen Namen. So heißt es im "Kampfblatt" vom 14. Juli 1948, in dem diese Schlacht mit martialischen Worten beschrieben wird:

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