Wir verloren zwei Kameraden, von denen jeder etwas Besonderes gewesen war. Moshe Vanzover, der Quartiermeister der Kompanie, hatte uns von den ersten Tagen an zu fast jedem Angriff begleitet, ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein und ohne dass ihn jemand darum gebeten hätte. Und Arijeh Kötzer, der Mann, der an der Spitze seiner Männer zig Sturmangriffe geführt hatte, ein Mann, dessen Name längst zu einem Symbol und zu einer Legende an der ganzen Front geworden war. Wie kann es sein, dass eine Bleikugel, ein Granatsplitter oder eine Mine diesem Leben ein Ende gesetzt hat?

... und die Kämpfe gingen weiter. Ein Bataillon eroberte Tel al-Saß, eine natürliche Festung ohne Beispiel an der Südfront. In einer schnellen Aktion nahmen wir Idnibah und Muralis in der Nähe des Kibuzzes Kfar-Menachem ein. Nach der Eroberung der Stellung 105 verzichteten die Ägypter auf die Verwirklichung ihrer Träume von Vormarsch und Eroberung. Sie sahen auch von der Eroberung von Gatt und Gal'on, zwei einsam gelegenen Kibbuzim14 ab, in denen sich die Negba- Geschichte in kleiner Form fast zu wiederholen schien. Sie konzentrierten sich auf eine hartnäckige Verteidigung. Wir haben jetzt die Initiative übernommen. Von Isdud bis Beith fubrin und Zacharjah, entlang des großen Bogens, den man die Südfront nennt, haben unsere dezimierten Einheiten den Sturm auf die befestigten Verteidigungsstellungen der Ägypter begonnen.

Die Zeitungen, die irgendwie den Weg zu uns gefunden hatten, meldeten, die Vereinten Nationen hätten eine erneute Waffenruhe für den 18. Juli festgesetzt - beginnend um sieben Uhr abends. Wir glaubten es nicht. Wir hatten diesen Aberglauben, dass wir enttäuscht würden, wenn wir an die Waffenruhe glaubten. Und wir wussten: Diese Enttäuschung würde schrecklieh. Dennoch bohrte sich der Gedanke fest: Vielleicht klappt es doch?

18. Juli 1948,

Schützengraben bei Ssuafir

Verwundetentransport

Wir wissen, dass eine große Offensive bevorsteht - der Weg in den Negev soll geöffnet werden, bevor die Waffenruhe in Kraft tritt. Jeder hat dieses Gefühl. Wir haben den Tod hundertfach gesehen, er konnte uns nicht schrecken. Aber das Datum für eine erneute Waffenruhe ... "Wenn ich nur bis morgen überlebe", so denkt jeder von uns.

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