ägyptischen Soldaten. Sie rennen um ihr Lehen und lassen Kanonen, Piats, Maschinengewehre und Munition hinter sich zurück - und Tote.

Am nächsten Morgen schweigen die Kanonen entlang der gesamten Grenze. Ohne zu verstehen, wie es dazu gekommen ist, versteht jeder zwischen Galon und Dschulis: Das Blatt hat sich gewendet. Etwas Großes ist passiert. Man kann einen Moment innehalten. Die Einheiten brauchen Ruhe. Keine einzige Kompanie ist mehr gefechtstauglich. Die Menschen, die am Leben geblieben sind, brauchen eine Pause.

Aber der Chef, müde wie alle anderen, spürt, dass jetzt nicht ausgeruht werden darf. Jetzt muss man angreifen, angreifen, angreifen. Dem Feind keine Ruhe gönnen, ihm keine Chance lassen, sich zu organisieren, sich von dem nächtlichen Schlag zu erholen. Der Chef fragt seine Bataillonskommandeure. Und die, erschöpft bis zum Umfallen, antworten:Ja!

Wieder beugen sie sich über die Karten, zeichnen, skizzieren, berechnen. Finger gleiten an Linien entlang über die Karten und bleiben dann an einem Punkt hängen: Beith AJJa.

Die Beratung ist beendet. Dann berichtet der Chef eine kleine Einzelheit: Gestern, am dritten Tag des Kampfes um Ibdis, haben Mitglieder des obersten Kommandos die Front besucht: General Jigal Jadin15, Chef der Operationsabteilung im Generalstab, und Israel Galili16, der Stellvertreter des Verteidigungsministers. Sie haben den Kampfstab im Dorf Ssuafir, die Bombardierung von Ibdis, den Ausguck der Artillerie und den Stab eines der Bataillone gesehen. Dabei ist ein neues Verhältnis zur Südfront entstanden. Man hat sich keinen Illusionen über die existenzbedrohende Lage hingegeben. Und zum Abschied hat Israel Galili, der Mann, dessen Name zum Synonym für die Haganah werden sollte, den Satz gesagt, der in die Geschichte eingegangen ist: "Eure Reihen sind ziemlich löcherig. Aber der Geist füllt die Lücken!"

13. Juli, sechs Uhr abends. Eine Kompanie der Infanterie, die Kompanie, die fünf Nächte hintereinander tätig gewesen ist und noch gestern den Hügel 105 angegriffen hat, bereitet sich zum Angriff auf Beith Affa vor. Die Soldaten treffen ihre letzten Vorbereitungen.

Neben dem Kampfstab in der Nähe zur Front stehen zwei Männer. Der eine ist blond, hat eine Hakennase und blaugraue Augen, und der zweite, sein Stellvertreter, hat braune Haare und wache Augen und ist athletisch gebaut. Sie kennen ihre Verantwortung - die Verantwortung für den Staat, der sie an diesen Ort gestellt hat. Für einen kurzen Moment hängt

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