beitest auf einem Schiff, landest in einem Hafen, zum Beispiel Rom, bleibst dort, bis das Geld verbraucht ist und heuerst auf einem anderen Schiff an. Das kann man ein halbes oder auch ein ganzes Jahr machen."

Wir träumen. Wir sitzen auf dem Deck eines Schiffes, betrachten den Sonnenuntergang, schmauchen eine Pfeife und lauschen den Wellen. Keine Kanonen, keine Panzer, keine Flugzeuge. Unser Leben ist sicher. Alles ist in Ordnung ...

"Wir könnten mit einer ganzen Gruppe von Freunden loszie-

hen", ergänzt Shalom. "Wir brauchen nichts. Wenn es keine Lebensmittel gibt, essen wir eben nichts. Das hatten wir doch schon ..." "Aber dann wären wir doch Abenteurer", warnt Jaakov "und der Weg zurück wird noch schwieriger." "Zum Teufel mit dem Weg zurück", erwidert Shalom. "Wenn wir nicht bekommen, was uns zusteht, werden wir es uns nehmen.Verlass dich drauf." "Aber nur, wenn wir uns weiter einig sind", sagt Jaakov. Jaakov betrachtet eine Fliege. Plötzlich saust seine Hand nieder. Die Fliege ist zerquetscht. Darin sind wir Experten.

"Was soll das Gerede", sagt Shalom. "Der Krieg ist noch nicht zu Ende." Plötzlich sind wir alle wieder wach. Keiner glaubt, dass der Krieg zu Ende ist. Die Front ist zu nah. Aus der Ferne hören wir gelegentlich Schüsse.

"Wenn wir nach dem Krieg noch am Leben sind ...", beendet

Jaakov das Gespräch. Und wir alle wissen, dass dieses Wenn über uns allen schwebt.

Gerade in diesen "glücklichen" Tagen von Jassir haben wir mehr als zu anderen Zeiten das Schreckliche des Krieges gespürt. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, das Eindringen von arabischen Zivilisten in die von uns eroberten Gebiete zu verhindern. Hungrige Araber gingen täglich über das Niemandsland von Beith Jubrin, Agur und Zacharija auf unsere Gebiete um Kedma, Tel-e-Zafi und Kfar Menachem. Wir sollten diesen Bewegungen ein Ende setzen.

Bei einer unserer Patrouillen machten wir in der Stellung von Tel-eZafi Station. Plötzlich sahen wir, wie zwei Araberkinder zwischen den Soldaten herumliefen und sie bedienten. Dieser ungewöhnliche Anblick ist in meiner Erinnerung haften geblieben. Ich habe darüber eine kleine Geschichte geschrieben.

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