"Menasheh Jaari", beendete der Chef seinen Vortrag, "einem

Befehl vom Chef der Brigade folgend, erteile ich dir eine scharfe Rüge wegen Verstoßes gegen die Regeln der Disziplin in der israelischen Verteidigungsarmee!" Menashke wurde rot wie

eine Tomate. Aber in seinem Kopf zuckte ein Hoffnungsschimmer.

Der Chef vertiefte sich in die Papiere auf seinem Schreibtisch, als sei er sehr beschäftigt. "Übrigens", fugte er dann noch hinzu, "bevor ich es vergesse: Heute morgen kam vom Kommandeur der Brigade die Bestätigung: Ich befördere dich zum Kompaniechef."

Eines Abends hatte ich einen "Geschichtenabend" organisiert. Nacheinander erzählten die Kameraden Erinnerungen aus ihren früheren Kämpfen. Wir wollten aus den Erfahrungen lernen. Der Abend war dem Thema "Der gute Kommandeur" gewidmet.

Momentaufnahmen tauchten vor uns auf. Vorgesetzte, deren Verhalten im Kampf sich tief in die Erinnerung eingegraben hatte. Der verwundete David Shani, der Ibdis verteidigte. Arijeh Kötzer, der eine Abteilung von Jeeps in Beith AJfa rettete und selbst dabei draufging. Avraham Pulvermaeher, genannt Polli, der beim letzten Angriff auf Beith Ajfa tödlich verwundet wurde, sich aber nicht rausfahren ließ, bevor die anderen Verwundeten nicht versorgt wurden. Jizchak Pundik, der an der Spitze einer Einheit stürmte, um seine Leute zu retten, die in Beith Darrass von Arabern und Engländern eingekesselt waren.

Eines Tages entdeckte ich in einer Tageszeitung ein erschütterndes Dokument: den Nachruf von Dr. Elieser Rachmilevitz auf seinen Sohn Jaakov, unseren Kompaniesanitäter, der in Isdud gefallen war. Er schrieb:

"Deine Kommandeure, mein Sohn, haben nicht um dich getrauert. Die Bataillone der Haganah, in deren Reihen du mehrere Jahre gekämpft hast, haben dich nicht geehrt. Auch deine Kameraden, die du im Kampf versorgt hast und deren Leben du vielleicht gerettet hast, haben dich vergessen. Die schlimme Nachricht, dass du am 4. Juni 1948 gefallen bist, haben deine Eltern zufällig von einer jungen Frau auf der Straße erfahren. "Es ist doch schon seit drei Wochen bekannt, dass Jaakov, der Sanitäter, im Kampf um Isdud gefallen ist" erzählte sie ...

Sei nicht traurig, mein Sohn. Gräme dich nicht. Eines Tages wird Israel in Frieden leben. Dann wird eine neue Generation diejenigen ehren, die ihr Leben für die Freiheit gaben. Diese neue Generation wird euch zu schätzen

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