und einen viereckigen Aqal aus Silberfäden, wie sie die vornehmen Scheikhs tragen - erzählt Sancho die Einzelheiten.

"Ohne diese schweinischen Engländer hätten wir die Angelegenheit ganz ordentlich erledigt. Wir hatten dieses Scheißdorf umzingelt und riefen ihnen mit Lautsprechern zu, sie sollen ihre Waffen rausbringen. Du hättest sehen sollen, wie sie rannten, ihre Gewehre abzugeben. Es war ein Vergnügen. Danach sind wir von Haus zu Haus gegangen, um sie zu durchsuchen. Plötzlich teilt man uns mit, dass die verfluchten Engländer mit ihren Panzern aus Sarafand näher kommen. Da haben wir uns schnell verdrückt."

"Zum Teufel mit diesen Engländern", flucht einer aus dem

nächsten Fahrzeug. "Ich hatte gerade so eine nette Kleine gesehen, schön rundlich mit ganz dunklen Augen. Gerade als ich sie mir nehmen wollte, mussten wir verschwinden."

"Pfui! Möchtest du Araberinnen vergewaltigen?" Der Schnauzbärtige spielt den Moralischen.

"Na und? Krieg ist Krieg. Da kenne ich nichts!"

"Warum nicht?", mischt sich ein Dritter ein. "Wenn man töten darf, darf man auch vergewaltigen."

"Das ist etwas ganz anderes. Im Krieg muss man töten. Aber vergewaltigen - das ist ekelhaft!"

"Und dann noch eine stinkende Araberin!", ergänzt der

Schnauzbärtige verächtlich.

"Uber Geschmack kann man nicht streiten", ergänzt ein anderer philosophisch.

Beim Mittagessen wird in der Kantine erzählt, dass es drei arabische Gefangene gibt und dass Jamus, unser Ägypter, sie bewacht.

"Komm, lass uns mal hingehen", sagt Tarzan.

Die drei Araber sind in einer der leeren Baracken. Sie sitzen auf dem Boden und sprechen leise miteinander. Alle drei sind sehr jung, zwischen 15 und 25 Jahre. Hübsche Burschen, kräftig. Im Moment steht ihnen die Angst im Gesicht.

Jamus hört ihnen zu, tut aber so, als verstünde er kein Wort. Er ist in Ägypten geboren und sieht wie ein arabischer Efendi aus. Etwas dick mit einem beachtlichen schwarzen Schnurrbart. Früher arbeitete er illegal in arabischen Ländern. Das war ihm zu langweilig, also meldete er sich zum Chisch, als der Krieg aus¬

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