brach. Ein Fremder würde nicht erkennen, dass er der interessanteste Typ der Kompanie ist: Absolvent einer britischen höheren Schule in Ägypten, in der britischen Marine hatte er einen höheren Rang. Er gehört einem Kibbuz im Grenzgebiet an und ist bei uns einfacher Soldat.

Die Araber diskutieren drinnen, und draußen übersetzt uns Jamus ihre Worte. Die drei sind Brüder. Sie wurden in der Nacht verhaftet, weil man in ihrem Haus das Maschinengewehr nicht gefunden hat, das auf der Liste des Muchtars vom Morgen verzeichnet war.

"Warum ist Jaber mit dem MG davongelaufen?", fragt der Alteste, der mit den vielen Locken und dem riesigen Schnauzer. "Man muss ihn zurückbringen."

"Er ist sicher nach Ramie geflüchtet."

"Die Juden werden uns erst verprügeln und dann umbrin-

gen."

"Stimmt nicht. Die Juden wissen, dass wir unschuldig sind."

"Die Juden werden so was nicht tun. Sie werden uns den Prozess machen und dabei erkennen, dass wir unschuldig sind."

"Aber vorher werden sie uns verprügeln."

Tarzan geht rein und bietet ihnen Zigaretten an. "Mojeh, Mojeh", bittet der Jüngste.

Tarzan hebt einen leeren Krug auf und geht an uns vorbei, ohne uns anzuschauen. "Ich wollte sowieso in die Kantine, etwas trinken." Er kommt mit Limonade zurück.

Der Älteste steht auf und will aufs Klo. Er legt sich selbst eine Augenbinde an. Ich nehme ihn am Arm, führe ihn zur Latrine auf der anderen Straßenseite und warte, bis er fertig ist. Ich reiche ihm sogar eine alte Zeitung.

Auf dem Weg zurück vergisst der Araber, sich die Augenbinde anzulegen und mir ist es egal. Soll er doch noch einmal die Sonne sehen. Plötzlich fangt er an zu schreien: "Chawadscha11 Cohn, Chawadscha Cohn" und zeigt aufgeregt auf eine Gruppe Zivilisten auf der Straße.

Wir rufen den Mann, der Cohn heißt, zu uns. Er unterhält sich mit dem Gefangenen. Cohn ist ein Bauer aus Rechovot, und der Araber hat früher auf seiner Orangenplantage gearbeitet. Er behauptet, der Araber sei ihm als Freund der Juden bekannt. Er könne für ihn bürgen.

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