sicher, ich würde sterben. Weil ich 36 Stunden nicht geschlafen hatte. Aber gerade in dieser Nacht haben wir uns verfahren und sind nicht auf ägyptische Einheiten gestoßen. Dagegen hatte ich an dem Tag, an dem ich verwundet wurde, keinerlei "Gefühle". Ich ging auf jene Patrouille wie jemand, der aufs Klo geht oder zum Morgenappell - eine unangenehme, aber keine besondere

Pflichterfüllung.

Verfluchte Patrouille. Warum hat man uns keinen Feuerschutz aus automatischen Waffen gegeben? Warum hat man uns über-

haupt bei Tageslicht in diese Gegend geschickt? ... Nein! Nicht daran denken! Sonst fängt die Wunde wieder an zu schmerzen.

Wo ist Rachel? Es ist doch schon vier Uhr. Bitte, Rachel,

komm schnell ...

Da ist sie, frisch, lächelnd. Nur der Teufel weiß, wie sie es schafft, immer noch so zu lächeln. Gewöhnung? Nein. Daran gewöhnt man sich nicht. Das ist ein professioneller Panzer. "Ich trage einen Kittel. Ich bin Krankenschwester. Ich darf mich nicht aufregen!"

"Wie hast du geschlafen?" Rachel lächelt.

"Ich habe nicht geschlafen!"

"Du bist ein böser-böser-böser Junge", schimpft Rachel mich aus.

"Ja, Mama."

"Zur Strafe wird Mama dir jetzt zwei Spritzen geben."

"An den Beinen ist kein Platz mehr."

"Mama wird schon eine Stelle finden."

In früheren Zeiten haben sich Männer in Frauen verliebt, die kochen und Socken stricken konnten. Danach waren es vornehme Jungfrauen, die Klavier spielen und französisch palavern konnten. Ich habe mich in Rachel verliebt wegen ihres Talents, Spritzen zu setzen.

"Und jetzt wird mein Baby gaaanz, ganz brav sein und schlafen."

"Wirst du mir dann keine Spritzen mehr geben?"

"Doch! Dann gebe ich dir die Spritzen als Belohnung."

"Aber ich kann nicht einschlafen. Wirklich nicht."

"Dann singe ich dir ein Wiegenlied. Einverstanden?"

״Gut."

"Was möchte der Kleine denn hören?"

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