ten endlich eine nationale Heimstätte gefunden, wo sie hoffen konnten, in Frieden zu leben.

Sie waren endlich frei und unabhängig.

In dieser schicksalhaften Nacht arbeiteten meine paar Freunde und ich fieberhaft an der Veröffentlichung der letzten Ausgabe von Bama'avak. Wir warnten, dass die Teilung keinen Frieden bringen würde, dass ein großer Krieg vor der Tür stände, dass die historische Auseinandersetzung zwischen der arabischen und der hebräischen Nation in anderer Form weitergehen würde, so lange, bis die semitischen Völker geeint seien.

Auf der ersten Seite erschien ein Gedicht, an das ich während der letzten Monate oft denken musste:

Wir schwören Dir, o Mutterland,
An diesem Tag Deiner Zerstückelung,
Groß und vereint wirst Du neu erstehen.
Wir, Deine Söhne, Hebräer und Araber,
Werden Deine Wunde in unseren Herzen tragen,
Bis der Tag kommt, an dem Du wieder
Ein Land bist, von dem Meer bis hin zur Wüste.

In jener Nacht brach der Krieg mit den Arabern aus, und wir standen vor der Wahl, mit der wir uns immer wieder würden auseinandersetzen müssen: Sollten wir oder sollten wir nicht in diesem Krieg mitkämpfen, den wir als eine historische Tragödie ansahen und der, dessen waren wir sicher, hätte vermieden werden können, wenn beide Seiten mit mehr Bedacht und Überlegenheit gehandelt hätten? Den Krieg verlieren, das hieß die physische Vernichtung unseres Volkes, das Ende unserer Nation. Wenn wir uns, aus welchen Gründen auch immer, unserer Pflicht entzogen, würde nach dem Kriege niemand mehr auf uns hören. In der Stunde von Israels Gefahr war unser Platz bei den Kampftruppen, der Friede aber war das Ziel, an dem wir unverbrüchlich festhielten.

Ich schloss mich der Girati-Brigade an, einer Formation der Haganah, die an der Südfront eingesetzt war. Mehrere Monate nahm ich als

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