Araber sahen, wie mit der dritten Alija große Massen fremder Siedler nach Palästina strömten, die vor Energie strotzten und im ganzen Land ihre Kibbuzim errichteten. Sie sahen, wie ein neues Kolonialregime unter dem Vorsitz eines jüdischen Hohen Kommissars, der aus Großbritannien entsandt worden war, aktiv bei der Kolonisation mitwirkte. Zum ersten Mal griffen sie als Volk zu den Waffen, und es begann jene Serie blutiger Zusammenstöße, von denen die Intifada von 1987 und 2000 nur weitere Runden waren. Um sich zu verteidigen, stellte der Jischuv, wie der jüdische Staat im Staat genannt wurde, seine erste nationale Militärorganisation, die Haganab (Verteidigung), auf. Die extrem-nationalistischen Führer unter der Leitung von Wladimir Jabotinski forderten die Schaffung einer Jüdischen Legion im Rahmen der britischen Armee (drei jüdische Bataillone hatten während des Ersten Weltkrieges in der britischen Armee mitgekämpft und waren nach dem Krieg entlassen worden).

So begann der Kreis, in dem sich die Beziehungen zwischen Zionisten und Arabern seitdem ständig bewegt haben: 1. die Zionisten intensivieren ihre Einwanderungs- und Ansiedlungsbemühungen; 2. die Araber reagieren mit Gewaltmaßnahmen, weil sie sich in ihrer nationalen Existenz tödlich bedroht sehen; 3. um dem arabischen Druck standhalten zu können und politische und militärische Unterstützung zu erlangen, suchen die Zionisten nach einem Verbündeten, und dieser Verbündete kann nur eine ausländische Macht sein, deren Interessen durch das Aufkommen des arabischen Nationalismus empfindlich gestört werden; 4. der Pakt zwischen dem Zionismus und der atisländischen Macht schürt den Hass und die Verbitterung der Araber und fuhrt zu einer Verschärfung ihrer Angriffe auf die jüdisch-nationale Heimstätte; 5. dadurch entsteht für die Zionisten die Notwendigkeit, sich nach mächtigeren Verbündeten umzusehen. Es ist ein vollständiger Kreis, ein wahrer Teufelskreis, dieses nicht so besonders lustige Karussells, bei dem jeder Reiter, während sein Pferd herauf- und heruntergeht, meint, er sei es, der den Kurs bestimme, während er tragisch verurteilt ist - durch die innere Logik seiner vorausgegangenen Handlungen und die Ideologie, die durch sie immer wieder neue Nahrung erhielt -, einem vorherbestimmten Kurs zu folgen.

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