nähme der zionistischen Vorschläge durch die Friedenskonferenz zu unterstützen, und wir werden die Juden von ganzem Herzen bei ihrer Heimkehr willkommen heißen. Die jüdische Bewegung ist national, nicht imperialistisch, unsere Bewegung ist national und nicht imperialistisch, und in Syrien ist Platz für uns beide. Ja, ich glaube, dass keiner von uns wirklich Eifolg haben kann ohne den anderen.

Zwei Monate zuvor wurde das berühmte Weizmann-Feisal-Abkommen unter dem Vorsitz von Lawrence aufgesetzt. In seiner Präambel erkennt es die "rassische Verwandtschaft und die alten Bande zwischen Arabern und dem jüdischen Volk" an und gibt der Überzeugung Ausdruck, daß "in der engst-möglichen Zusammenarbeit das sicherste Mittel zur Erfüllung ihrer nationalen Bestrebungen liegt". Die Vereinbarung garantierte einem großen arabischen Staat die Unterstützung der zionistischen Organisation und andererseits einem auf der Grundläge der Balfour-Deklaration basierenden Staat von Palästina die Unterstützung der Araber. Das Abkommen führte aus, dass "alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden sollen, die Einwanderung von Juden in großem Ausmaße nach Palästina zu fordern und zu ermutigen und für eine schnellstmögliche Ansiedlung der Einwanderer auf dem Lande zu sorgen". Bezeichnenderweise wurden alle eventuellen Streitfragen zur Schlichtung an die britische Regierung verwiesen. Die Vereinbarung trat jedoch niemals in Kraft. Feisal, der ohne Ermächtigung seiner Familie unterzeichnet hatte, machte seine Unterschrift abhängig von der Annahme seiner Forderungen für Syrien durch die Friedenskonferenz. Das geschah natürlich nicht. Die Franzosen griffen Damaskus an und vertrieben Feisal zusammen mit den syrischen und palästinensischen Nationalisten aus Syrien.

Die Zionisten waren darüber nicht sehr betrübt. Ihre Forderungen wurden im Friedensabkommen von San Reino im April 1920 akzeptiert und in die Dokumente aufgenommen, die ein britisches Mandat über Palästina begründeten, das 1922 vom Völkerbund ratifiziert wurde. Man kann sich vorstellen, dass die Zionisten eher erleichtert waren, der Notwendigkeit enthoben zu sein, sich mit einer so unvertrauten Erscheinung wie dem arabischen Nationalismus befassen zu

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