arinee, die auf den Kibbuzim aufbaute und zum Vorläufer der heutigen israelischen Armee wurde.

Die Frage der Beschäftigung hebräischer Arbeitskräfte war mehr als alles andere, mehr als die internationale Politik verantwortlich für das Entstehen eines Abgrundes zwischen den Menschen in Türkisch- und Britisch-Palästina. Jeder soziale Verkehr unterblieb, wirtschaftliche Bindungen wurden selten und blieben bloße Randerscheinungen. Lange bevor die Teilung von der UNO beschlossen wurde, war sie bereits ein Faktum im Leben Palästinas. Jaffa und Tel Aviv, im Grunde Teile ein und derselben Stadt - wie zum Beispiel Ost- und Westberlin -, gehörten zwei verschiedenen Welten an. Selbst in Zeiten relativen Friedens waren sie durch eine unsichtbare Linie, die selten überschritten wurde, voneinander getrennt, bis Jaffa im März 1948 von den Juden erobert wurde.

Man mag fragemWar das unvermeidbar? Hätte der Zionismus nicht von Anfang an für eine integrierte palästinensische Wirtschaft eintreten können, die Arabern genau wie Juden Arbeit verschafft hätte? Hätte das Land nicht sowohl von jüdischen als auch von arabischen Bauern besiedelt werden können? Hätten die Kibbuzim, so unglaublieh dies auch klingen mag, nicht auch arabische Mitglieder aufhehmen können? Zusammengefasst: Hätte der zionistische Sozialismus nicht von Anfang an international, palästinensisch, semitisch orientiert sein können? Diese Fragen wurden auch von Zeit zu Zeit von der einen oder anderen isolierten Stimme gestellt. Dr. Arthur Ruppin, einer der etwas weitsichtigeren jüdischen Führer und einer der Organisatoren der jüdischen Ansiedlungen, warnte in einem Brief von 1911 davor, die Idee der hebräischen Arbeit allzu sehr zu betonen, und schlug 1914 in einem anderen Brief vor, dass ein Teil des neuerworbenen Landes für die Ansiedlung arabischer Pächter zurückbehalten werden sollte. Doch solche Ideen fanden keinerlei Widerhall. Der vorherrschende Standpunkt wurde von einem der älteren Staatsmänner des Zionismus, dem gefürchteten Menachem Ussischkin - er war derjenige, der Herzls Niederlage in der Uganda-Frage verursachte -, zum Ausdruck gebracht. Bereits 1905 behandelte er in einer Broschüre mit dem Titel Unser Programm, in der er ausführte, dass "ganz Erez Israel,

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