mentär zu dem ägyptischen Kommandeur gesandt. Offiziell handelte es sich darum, eine Vereinbarung wegen der Beerdigung von ungefähr hundert unserer Soldaten zu treffen, die während eines Nachtangriffs hinter den ägyptischen Linien gefallen waren; seine eigentliche Mission aber bestand darin, zu erkunden, wie es mit der Möglichkeit einer Kapitulation der Ägypter stände. Der ägyptische Kommandant, ein riesiger sudanesischer General, der unter dem Namen "Der schwarze Tiger" bekannt war, beauftragte einen seiner jüngeren Offiziere, den Major Abd-el-Nasser, mit Jerucham zu sprechen. Die Gespräche zogen sich über einige Wochen hin, und eine gewisse Zuneigung entwickelte sich zwischen den beiden feindlichen Offizieren, von denen der eine groß und der andere klein war, die aber beide eine dunkle Haut hatten und beide ein schönes Arabisch sprachen.

Während einer ihrer Unterredungen quälte sich Nasser mit dem Gedanken, dass er seine Heimat nie Wiedersehen würde, dass die gesamte Brigade beim Kampf im Faluga Pocket fallen könnte. Jerucham tröstete ihn. "Du wirst sehen, Gamal", sagte er, "du wirst zurückkehren und viele Kinder haben."

Nach dem Waffenstillstand kehrte die eingekreiste Brigade in ihre Heimat zurück. Später wurde Jerucham zum israelischen Delegierten bei der gemischten israelisch-ägyptischen Waffenstillstandskommission ernannt. Von Zeit zu Zeit fragte er den ägyptischen Delegierten, wie es seinem Freund Gamal ginge, und ließ Grüße ausrichten. Eines Tages erzählte ihm der ägyptische Offizier, dass der jetzige Oberstleutnant Abd-el-Nasser Vater geworden sei. Jerucham erinnerte sich an das Gespräch. Er eilte nach Tel Aviv, um ein Geschenk für das Baby zu kaufen, und bat den ägyptischen Delegierten, es seinem Freund zu geben. Bei ihrer nächsten Begegnung übermittelte ihm der Ägypter Abd-el-Nassers Dank und eine große Schachtel Süßigkeiten von Gropy, dem berühmten Kairoer Cafe.

Abd-el-Nasser selber erwähnt seine Gespräche mit Jerucham

Cohen in seinem Buch Die Philosophie der Revolution. Bald nachdem er an die Macht gelangt war, tat er etwas wirklich Revolutionäres: Er lud Jerucham inoffiziell zu einem Treffen in Kairo ein. Als gehorsamer israelischer Bürger bat dieser beim israelischen Außenministerium um

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