Lasst uns nicht zurückschrecken, wenn wir sehen, wie der Hass autwallt und das Leben von Hunderttausenden von Arabern erfüllt, die uns von allen Seiten umgeben. Lasst uns die Augen nicht abkehren, damit unsere Hand nicht fehle.

Das ist das Schicksal unserer Generation, die Aufgabe unseres Lebens - bereit und gewappnet zu sein, stark und hart. Sonst wird das Schwert unserer Hand entgleiten, und unser Leben wird ausgelöscht werden."

Das ist eine harte und unbarmherzige Philosophie, die Philosophie eines Kreuzfahrers, der alle Türen, die zum Frieden führen könnten, verschlossen sieht, der meint, dass schon der Gedanke an Frieden demoralisierend sei. Am Vorabend des Sechs-Tage-Krieges brachte Kol Israel, die israelische Rundfunkstation, noch einmal diese Rede Dajans. Es war Roys Todestag - und Dajans Geburtstag.

Dajans Philosophie ist die eines Mannes, der im Krieg geboren ist, der sein Leben lang nur Krieg gekannt hat, für den der Krieg stets im Mittelpunkt seines Denkens stand. Sein Lebenslauf ist eng mit der israelisch-arabischen Auseinandersetzung verwoben.

Beide Eltern des 1915 während des Ersten Weltkriegs Geborenen sind Einwanderer aus der Ukraine. Sie begegneten einander in Degania A, dem ersten Kibbuz Palästinas und heirateten entgegen dem BeSchluss des Kibbuz. (Damals glaubte man noch, daß über Ehe und Nachwuchsfragen, wie über alle anderen Amgelegenheiten, kommunal entschieden werden solle. Diese orthodoxe Ansicht wurde inzwisehen modifiziert.) Zu der Zeit, als Moshe, der Sohn von Shmuel und Devora Kitaigrodsky, geboren wurde, waren die Beziehungen zwisehen dem Kibbuz und seinen arabischen Nachbarn sehr gespannt. Moshe wurde nach einem Nachbarn benannt, Moshe Barky, einem

Mitglied der Kommune, der von den Arabern getötet worden war, als er von einem entfernt gelegenen jüdischen Dorf nach Hause zurückritt mit Medizin für seinen Vater. Als Moshe fünf Jahre alt war, verließen seine Eltern Degania und zogen nach Nahalal. Sie zogen ein Moschav dem Kibbuz vor. (Während im Kibbuz alles der Gemeinde gehört und von ihr bestellt wird und die Kinder im kommunalen

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