Auch den Rechtsparteien unterstehen viele wirtschaftliche Unternehmen, doch üben sie ihre Kontrolle im Allgemeinen in weniger direkter Form aus. Aber all diese Randparteien werden von der Mapai in den Schatten gestellt, die im Besitz der größten wirtschaftlichen Macht ist und die seit Anfang der dreißiger Jahre die politische Szene beherrscht. Der Mapai ist es gelungen, in allen Wirtschaftszweigen die Macht auf sich zu konzentrieren, angefangen bei Banken und großen Gesellschaften bis hin zu Vereinigungen von Zeitungskioskbesitzern und kleinen Kaufleuten.

Schätzungen zufolge wendete die Mapai bei den Wahlen von 1965 über 50 Millionen Dollar für ihre Wahlkampagne auf. Die übrigen zionistischen Parteien verbrauchten im Verhältnis zu ihrer Größe entsprechende Summen, selbst die kleinste investierte mehrere Millionen - und das in einem Land, dessen Bevölkerung ungefähr der von Brooklyn entspricht.

Es ist kein Zufall, dass die zionistischen Parteien so funktionieren, wie ich es beschrieben habe, noch dass sie ausnahmslos zionistisch sind. In der Vergangenheit des Zionismus hatten sie es mit Problemen zu tun, die eine derartige Maschinerie erforderlich machten. Und die Maschinerie fuhr fort zu blühen und sich auszudehnen, als sie längst nicht mehr gebraucht wurde. Die Parteien müssen weiterhin zionistisch bleiben, weil ihnen der Zionismus die Geldmittel zur Verfügung stellt, die sie für ihre Arbeit brauchen.

Hier liegt die eigentliche Crux - der enge Zusammenhang zwisehen dem zionistischen Charakter des Staates und der Struktur des Establishments. Dem zionistischen Credo zufolge ist es Israels Aufgäbe, die "jüdische Frage" zu lösen. Es ist daher nur recht und billig, dass die Juden in der ganzen Welt Israel unterstützen. Die wahren Zionisten allerdings sehen in den eingehenden Geldern keine Beiträge, sondern eine Art von Lösegeld, das von denjenigen Juden gezahlt wird, die, entgegen ihrer nationalen Pflicht, nicht nach Israel kommen, sondern lieber bei den Fleischtöpfen der USA und anderer Länder bleiben. Geldbeiträge werden auf vielerlei Art und Weise erhoben auch mittels des United Jewish Appeal (Allgemeiner Appell aller Juden) - und strömen in großen Summen nach Israel. Der Betrag

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