Das Verhältnis zwischen Parteien und Regierung sieht nicht viel anders aus, obgleich es einer weit strengeren Kontrolle unterliegt.
Das israelische Wirtschaftssystem zum Beispiel ist meiner Ansicht nach mit keinem anderen Wirtschaftssystem der Welt zu vergleichen. Es ist weder kapitalistisch noch sozialistisch. Es gibt keinen allgemeinen Plan wie in der sozialistischen Planwirtschaft, noch gibt es private Initiative wie in der fortschrittlichen kapitalistischen Gesellschaft. Statt dessen übt die Regierung mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems von Kreditüberwachung, Genehmigungen, Lizenzen, Kontingenten, Subventionen, Besteuerung, Währungskontrolle die absolute Herrschaft über die Wirtschaft aus, ohne dass eine zentrale Planungsbehörde existierte. Wenn Leute in Israel reich werden - und viele sind reich geworden -, so nur, weil die Regierung es will. Private Unternehmer, vor allem Juden aus dem Ausland, können für neue Unternehmen unvorstellbare Bedingungen erlangen. Es gibt Fälle, in denen gewisse Scharlatane es fertigbrachten, in Form von Zuschüssen und Darlehen größere Beträge zu erhalten, als sie tatsächlich in ihre Unternehmungen investierten. Jede Art von Unternehmung ist von der Unterstützung oder Vermittlung der Regierung abhängig, die ohne objektiven Maßstab gegeben oder verweigert wird, ohne dass die Möglichkeit besteht, Berufung einzulegen.
Es gibt für dieses kapriziöse System eine Erklärung. Während der ersten Jahre des Bestehens des Staates flössen auf der einen Seite große Geldbeträge in das Land, während auf der anderen Seite Hunderttausende von Einwanderern hineinströmten. Arbeitsplätze mussten schnell beschafft werden. Fabriken wurden errichtet, ohne dass man sich viel Gedanken über ihre Rentabilität machte. Während sich einige Investitionen als gesund erwiesen, waren es andere nicht. Große Teile der Wirtschaft hängen ständig von neuen Subventionen seitens der Regierung ab, die dadurch über die entscheidende wirtschaftliche Macht verfügt.
Die politischen Parteien, die die Regierung überwachen, nehmen teil an dieser Macht. Die Mapai trägt den Löwenanteil davon, aber auch die anderen gehen nicht leer aus. Eine gut organisierte Partei wird die Zuschüsse, die sie von der Regierung, der Jüdischen Agentur,