Zahlreiche Einwände sind gegen diesen Plan erhoben worden.

Einige meiner arabischen Freunde befurchten, dass eine solche Palästina-Republik nur dem Namen nach frei, der Sache nach aber eine Art von Bantustan sein würde, ähnlich den sogenannten "autonomen" Schwarzen-Reservaten, die von dem rassistischen weißen Regime in Südafrika errichtet wurden. Eine solche Gefahr bestünde dann, wenn der Plan von einem antiarabischen, auf koloniale Expansion bedachten Regime in Israel als eine Art Deckmantel für seine ganz anders gearteten Absichten benutzt würde. Doch jeder Plan kann entstellt und verdreht werden, und diese Möglichkeit kann nicht als Argument gegen ihn benutzt werden. Unter der Voraussetzung, dass der Plan in dem gleichen Geiste ausgeführt wird, in dem er auch konzipiert wurde, sollte er Gegenstand der Diskussion werden. Die Frage, um die es wirklich geht, aber ist: Kann sich die Palästina-Republik zu einem lebendigen Organismus entwickeln, zu einem mehr oder weniger gleichwertigen Partner Israels?

Ich möchte diese Frage bejahen. Gewiss, nach zwanzig Jahren jordänischer und ägyptischer Herrschaft, ist im Gaza-Streifen und am Westufer keinerlei Industrie anzutreffen. In dieser Hinsicht können diese Gebiete zurzeit nicht mit Israel konkurrieren. Doch man muss die Dinge in einem dynamischen Zusammenhang sehen. Wenn die

arabischen Gebiete erst einmal ihren natürlichen Platz in einem geeinten Land einnehmen und die Flüchtlinge sich dort angesiedelt haben, wird ihre Wirtschaft einen entscheidenden Aufschwung nehmen. Und im politischen Bereich wird die bloße Tatsache, dass Palästina eine arabische Republik ist,Teil der arabischen Welt, mit dem sich Israel auseinandersetzen muss, dem Status des Landes einen Grad von Wichtigkeit verleihen, der über das, was es vielleicht isoliert betrachtet darstellt, weit hinausgeht. Es wird eine natürliche Brücke zwischen Israel und der arabischen Welt sein.

Diese Vorstellung von einer Brücke ist ein zentraler Punkt unseres Planes. Wir wollen keinen Quisling-Staat, der Israel dient und von den übrigen arabischen Völkern als Verräter angesehen wird. Ganz im Gegenteil, um ihre natürliche Funktion als Friedensbrücke erfüllen zu können, muss die Republik von Palästina der wahre Ausdruck der pa¬

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