preußen. Das Unternehmen wurde von dem Hohenstaufenkaiser

und dem Papst unterstützt, der ihnen den Namen "die neuen Makkabäer" gab.

Es besteht ein beträchtlicher Unterschied zwischen der militarisehen Eroberung Preußens und dem friedlichen Eindringen der Zionisten in Palästina. Doch die Kolonisierung selbst zeigt gewisse Ahnlichkeiten. So wie die befestigten Kibbuzim mit ihren asketischen Bewohnern mitten unter den arabischen Dörfern errichtet wurden, so schoben sich die Burgen der Ordensritter in heidnisches Gebiet hinein, um langsam von neuen Dörfern und Städten umschlossen zu werden. Mit Hilfe "zionistischer" Propaganda wurden aus allen Teilen Deutschlands "neue Einwanderer" herbeigelockt. Ein hochentwickelter Apparat besorgte die Einsammlung von Geld für das neue Land.

Die Ureinwohner Preußens revoltierten natürlich viele Male und widersetzten sich weiterer Kolonisierung, ganz wie die Araber sich der zionistischen Ansiedlung widersetzten. Die zionistischen Siedler, die anfangs ohne kriegerische Absichten gekommen waren, entwickelten rasch die militärischen Fähigkeiten, deren sie zu ihrerVerteidigung bedurften. Eines ihrer Leitbilder war das glänzende Beispiel der Makkabäer. In Treitschkes Das Deutsche Ordensland Preußen kann man lesen, dass während der Mahlzeiten im Refektorium laut aus der Bibel vorgelesen wurde. Dabei wurde meist ein Kapitel über die Ritter aus den Tagen Josuas oder Moses gewählt. Immer wieder wurde den jüngeren Brüdern die Ermahnung aus 1. Makkabäer 2,50 eindringlich ins Gedächtnis gerufen: "Darum, hebe Söhne, eifert um das Gesetz und waget euer Leben für den Bund unserer Väter."

In den meisten Kibbuzim ist es auch heute noch Sitte, vor dem Festmahl am Freitagabend ein Stück aus der Bibel vorzulesen, und mehr als einmal habe ich erlebt, wie vor allem am Chanukka-Feiertag (an dem des Sieges der Makkabäer gedacht wird) eben dieser Absatz aus dem Buch der Makkabäer verlesen wurde, während die Gedanken der KiMiWx-Mitglieder unwillkürlich um die Gefahren kreisten, die uns von unseren arabischen Nachbarn drohen.

Treitschkes Beschreibung vom Leben der Ritter in ihren Burgen, die halb angekleidet schliefen, das Schwert griffbereit, hört sich wie

236