Unmittelbar nach dem Krieg beauftragte Arafat einen seiner Helfer, Said Chamami, in Großbritannien einen Artikel zu veröfFentliehen, in dem er tatsächlich eine staatliche Vereinbarung vorschlug. Ich stellte einen Kontakt zu Chamami her, und begann, mich mit ihm heimlich regelmäßig zu treffen. So entstand der Kontakt zwischen mir und Arafat. Es war aus juristischer Sicht sehr problematisch - da die PLO offiziell als Terrororganisation definiert und Arafat als Erzmörder bezeichnet wurde. Ich traf die Gesandten von Arafat und besonders mit Issam Sartawi alle paar Monate. Sowohl Chamami als auch Sartawi wurden später wegen dieser Treffen von fanatischen palästinensischen Terroristen ermordet.

Während dieser Zeit traf ich mich auch regelmäßig mit Itzchak Rabin, einen Menschen, den ich sehr mochte und vor dem ich immer Respekt hatte. Als Rabin Botschafter in Washington war, begann zwisehen uns eine Debatte. Er lehnte grundsätzlich eine Vereinbarung mit den Palästinensern ab und bevorzugte einen Vertrag mit dem jordanisehen König. Diese Debatte zwischen uns erstreckte sich über Jahre. Als mein Kontakt mit der Führung der PLO zustande kam, teilte ich das Rabin mit, der inzwischen Ministerpräsident geworden war. Nach einer langen Debatte sagte er mir: ״Ich bin gegen deine Auffassung, aber ich verbiete dir nicht, dich mit ihnen zu treffen. Wenn du bei deinen Kontakten etwas hörst, von dem du glaubst, dass es der MinisterPräsident von Israel unbedingt wissen muss, meine Tür ist offen."

Als Ergebnis dieses Dialogs fungierte ich als Kurier für einige Mitteilungen von Arafat an Rabin, darunter waren auch Vorschläge für einige Initiativen, aber Rabin hat sie alle abgelehnt. Erst nachdem Ende 1987 die Intifada ausbrach - ein weiteres arabisches Wort für das internationale Lexikon, das: ״Abschüttelung" bedeutet - begann Rabin, die Notwendigkeit einer Vereinbarung mit den Palästinensern zu verstehen. Ich weiß nicht, ob meine vielen Gespräche mit ihm über dieses Thema dazu beigetragen haben.

Vorher, während des israelischen Angriffs auf den Libanon 1982, traf ich zum ersten Mal Jassir Arafat von Angesicht zu Angesicht. Es war sein erstes Treffen mit einem israelischen Juden. Er saß damals im belagerten Beirut, und ich durchquerte die Frontlinie und trat mich

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