ler Staat oder nicht nationaler Staat zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan, was die Auflösung des Staates Israel bedeutet.

Wie ich im ersten Kapitel dieses Buches erwähnt habe, vertrat ich selber in meiner Jugend die Idee eines einzigen gemeinsamen Staates. Der Krieg von 1948 lehrte mich, dass dies unmöglich ist: jedes der beiden Völker will in seinem eigenen Land leben, mit seiner eigenen Fahne und unter seinem eigenen Feigenbaum. Aus dem Ei kann man ein Omelett machen, aber aus dem Omelett kann man kein Ei rnachen.

Die israelische Öffentlichkeit ist nicht gegen den Frieden. Sie glaubt jedoch nicht an den Frieden. Nach 120 Jahren Streit, sieht es für viele so aus, als ob es keine Lösung gibt.

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Ich war optimistisch, als ich dieses Buch geschrieben habe, und trotz allem was geschehen ist, bin ich optimistisch geblieben. In den 86Jahren meines Lebens sah ich zu viele Sachen, um in Depression zu versinken.

Ein Jahr vor der Entstehung des Staates Israel haben nur wenige geglaubt, dass es in unseren Tagen geschehen wird.

Ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer, hat fast kein Mensch geglaubt, dass das möglich sei.

Ein Jahr vor der Wahl Barack Obamas, wer hätte geglaubt, dass dies möglich wäre?

Auch wenn es heute so aussieht, als ob der israelisch-palästinensisehe Frieden in weiter Ferne liegt oder nie kommen wird, bin ich fest davon überzeugt: der Frieden wird eines Tages kommen.

Uri Avnery, im August 2009

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