Verneinung des gesamten zionistischen Unternehmens, dessen Hauptzweck war, dass die Juden einen Platz in der Welt hätten, an dem sie die Mehrheit wären. Die meisten jüdischen Israelis würden wahrscheinlich auswandern.

Für einen Israeli würde das nationalen Selbstmord bedeuten. Es ist jedoch das unvermeidliche Ergebnis, wenn der Staat den gegenwärtigen Kurs beibehält.

WENN JEMAND sich töten will, wie es sein Recht ist, hat er dazu viele Möglichkeiten: Er kann sich vergiften, erschießen, erhängen, vom Dach springen usw. Als Staat hat auch Israel mehrere Möglichkeiten, sich zu töten. Neben der außen tickenden Bombe (der ״Ein-Staat-Lösung") hat Israel eine innere tickende Bombe, die vielleicht noch gefährlicher ist. Ebenso wie die erste Möglichkeit ist auch die zweite schon auf dem Weg. Die erste Möglichkeit hängt wenigstens teilweise von äußeren Faktoren ab, die zweite ist ganz und gar selbstgemacht.

Bei der Entstehung Israels waren die orthodoxen Juden eine kleine Minderheit. Da Ben-Gurion sie für seine Koalition brauchte, gab er ihnen einige Privilegien, die ihn unbedeutend dünkten: Die Orthodoxen bekamen ihr eigenes Bildungssystem, das der Staat finanzierte, und wurden vom Armeedienst befreit. Etwa 60 Jahre später haben diese Privilegien gigantische Ausmaße angenommen. Um den Verlust durch den Holocaust auszugleichen und die jüdisehe Bevölkerung zu vermehren, ermutigt die israelische Regierung das natürliche Anwachsen durch großzügiges Subventionieren der Kinder. Da die Religiösen aller Schattierungen viel mehr Kinder bekommen als andere Israelis (außer den muslimischen Arabern), ist ihr Anteil an der Bevölkerung sprunghaft angestiegen.

Orthodoxe Familien haben im Allgemeinen 8-10 Kinder. Sie alle gehen in religiöse Schulen, in denen sie ausschließlich re-

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