ligiöse Texte studieren und keine Fertigkeiten erwerben, die sie dazu befähigen würden, in einer modernen Gesellschaft zu arbeiten. Sie brauchen sie nicht, da sie überhaupt nicht arbeiten, sondern ihr gesamtes Leben dem Studium des Talmud

widmen. Sie brauchen auch ihr Studium toter Texte nicht zu unterbrechen, denn sie dienen nicht in der Armee.

In den frühen Tagen des Staates waren das marginale Phänomene. Jetzt führen sie schnell zu einem nationalen Notfall. Von Anfang an waren fast alle Regierungskoalitionen von religiosen Parteien abhängig, weil keine Partei jemals eine absolute Mehrheit in der Knesset gewonnen hat. Fast alle regierenden Parteien mussten ihre religiösen Partner mit immer höheren Subventionen für Kinder und Erwachsene bestechen. Damit haben sie das Anwachsen einer Bevölkerung angeregt, die weder in der Armee dient noch irgendeine Arbeit verrichtet.

Dass die Orthodoxen keine Arbeitskräfte stellen, hat ernste Folgen für die Wirtschaft. Das bestätigen die Finanzinstitutionen der Welt. Dass sie nicht in der Armee sind - ebenso wenig wie die arabischen Bürger, die aus naheliegenden Gründen nicht gezogen werden -, bedeutet, dass bald fast die Hälfte der männlichen Bevölkerung keinen Armee-Dienst tun wird. Das zwingt alle anderen dazu, drei volle Jahre zu dienen und dann viele weitere Jahre in der Reserve dienen zu müssen.

Ebenfalls sehr bald wird die Hälfte aller jüdischen Schulanfänger in Israel Kinder der Religiösen sein. Diese sind für ein Leben ohne Arbeit, ohne Steuerzahlungen und ohne Armeedienst bestimmt. Alles das wird von den Steuern der sich verringernden Anzahl der Nicht-Orthodoxen bezahlt.

Vor Kurzem forderten die Säkularen nach zunehmenden Unruhen zwischen Religiösen und Nicht-Religiösen in Bet She-

18