ren können. Sie durften auch keine Freunde mit nach Hause bringen.

Alles das formte Charakter und Weltanschauung Benjamins: das Schreckgespenst einer drohenden Vernichtung der Nation, das Rollenmodell des heftig rechtsgerichteten Vaters und der Schatten des älteren und viel mehr bewunderten Bruders. Wenn Benjamin jetzt endlos über den kommenden zweiten

Holocaust und seine historische Rolle bei dessen Verhinderung spricht, dann muss das nicht nur ein Trick sein, um die Aufmerksamkeit vom Thema Palästinenser abzulenken oder sein politisches Überleben zu sichern. Es kann durchaus sein welch erschreckender Gedanke!!! -, dass er tatsächlich daran glaubt.

Das Bild, das vor uns auftaucht, ist genau das, was Yuval Diskin gemalt hat: ein vom Gedanken an Holocaust besessener Fantast ohne Kontakt zur Realität, der allen Gojim misstraut und der in die Fußstapfen seines rigiden und extremistischen Vaters zu treten versucht. Das alles zusammen macht Benjamin Netanjahu zu einem Mann, der als Führer einer Nation während einer realen Krise eine Gefahr darstellt.

Jedoch ist er der Mann, der allen Meinungsumfragen zufolge die schon in ein paar Monaten stattfmdenden Wahlen gewinnen wird.

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