gern anzuziehen. Wenn es jedoch im Ernst die Entscheidung ist, den politischen Kampfplatz anderen zu überlassen, dann muss ich das verurteilen.

Soziale Gerechtigkeit ist ein politisches Ziel par excellence. Sie bedeutet unter anderem, Geld, das bisher für anderes eingesetzt wird, für soziale Zwecke einzusetzen. In Israel bedeutet es unvermeidlich, Geld aus dem riesigen Militärbudget, ebenso vom Siedlungsbau, von den Subventionen, die den Orthodoxen als Bestechung gezahlt werden, und von den parasitischen Magnaten wegzunehmen.

Wo kann das geschehen? Nur in der Knesset! Um dorthin zu kommen, braucht man eine politische Partei. Also muss man politisch sein. Basta!

Ein ״unpolitischer" Protest, der die brennenden Fragen unserer nationalen Existenz umgeht, ist himmelschreiend von der Realität geschieden.

Im letzten Jahr habe ich den sozialen Protest mit einer Meuterei auf der Titanic verglichen. Ich könnte dieses Bild ausweiten. Stellen Sie sich das wunderbare Schiff auf seiner Jungfernreise mit all den lebendigen Aktivitäten an Bord vor! Die Musikkapelle wirft alle altmodische Musik von Mozart und Schubert über Bord und ersetzt sie durch Hardrock. Anarchisten entheben den Kapitän seines Amtes und wählen täglich einen neuen. Andere schaffen die Rettungsboots-Übungen ab, denn die wären ja eine lächerliche Übung auf einem ״Schiff, das nicht sinken kann". Stattdessen organisieren sie Sportereignisse. Auch die skandalöse Unterscheidung zwischen Erstklasse- und den übrigen Passagieren wird abgeschafft. Und so weiter. Das ist ja alles sehr verdienstvoll, aber irgendwo auf der Route lauert eben ein Eisberg!

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