Der Kampf zwischen Zionisten und Arabern war zu Beginn

ein Zusammenstoß zwischen zwei großen nationalen Bewegungen, die mehr oder weniger zur selben Zeit als Ableger des neuen europäischen Nationalismus entstanden waren.

Fast alle frühen Zionisten waren überzeugte Atheisten. Sie waren von den europäischen nationalistischen Bewegungen inspiriert (und ausgestoßen) worden. Sie benutzen religiöse Symbole auf ziemlich zynische Weise, und zwar, um die Juden in Bewegung zu bringen, und als Propagandainstrument für die anderen.

Auch der arabische Widerstand gegen die Ansiedlung der Zionisten war im Grunde säkular und nationalistisch. Er gehörte zu der ansteigenden Welle des Nationalismus in der gesamten arabischen Welt. Es stimmt zwar, der Führer des palästinensisehen Widerstandes war Hadsch Amin al-Husseini, der Großmufti von Jerusalem, aber er war sowohl nationaler als auch religiöser Führer und er benutze religiöse Beweggründe zur Verstärkung nationaler.

Von nationalen Führern erwarten wir, dass sie rational seien. Sie machen Krieg und schließen Frieden. Wenn es ihnen passt, schließen sie Kompromisse. Sie reden miteinander.

Religiöse Konflikte sind anders. Wenn Gott eingeschoben wird, wird alles extremer. Gott mag ja barmherzig und liebevoll sein, aber Seine Anhänger sind das im Allgemeinen nicht. Gott und Kompromiss vertragen sich nicht. Schon gar nicht im heiligen Land Kanaan.

DIE RELIGIONISIERUNG (eine Wortschöpfung von mir)

des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern begann auf beiden Seiten.

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