Drittens: Gelegenheiten gab es reichlich. Arafats SicherheitsVorkehrungen waren entschieden nachlässig. Er empfing

vollkommen Fremde, die sich als Sympathisanten der palästinensischen Sache vorstellten, und ließ viele von ihnen bei den Mahlzeiten neben sich Platz nehmen.

Viertens: Es gab viele Menschen, die darauf aus waren, ihn zu töten, und die auch über die Mittel dazu verfügten. Zu ihnen gehörte besonders offenkundig unser Ministerpräsident Ariel Sharon. 2004 hatte er sogar gesagt, Arafat habe keine ״Lebensversicherung".

WAS ZUVOR, logisch gedacht, eine Möglichkeit war, ist jetzt zur Gewissheit geworden.

Eine Untersuchung seiner Sachen, die Aljazeera TV in Auftrag gegeben hatte und die von einem hoch geachteten Schweizer Wissenschaftsinstitut durchgeführt wurde, stellte fest, dass Arafat mit Polonium vergiftet worden war. Das ist eine tödliche radioaktive Substanz, die man nicht feststellen kann, wenn man nicht speziell danach sucht.

Zwei jahre nach Arafats Tod wurde der russische Dissident und ehemalige KGB/FSB-Offizier Alexander Litvinenko von russischen Agenten in London mit demselben Gift ermordet. Die Ärzte entdeckten die Ursache zufällig. Er brauchte drei Wochen zum Sterben.

In größerer Nähe, in Amman, wurde 1997 der Hamas-Führer Khaled Mash’al auf Befehl des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu fast vom Mossad getötet. Das Mittel dazu war ein Gift, das innerhalb von Tagen tötet, wenn es in Kontakt mit der Haut kommt. Der Mord wurde vereitelt und das Leben des Opfers gerettet, als der Mossad durch ein Ultimatum von Kö-

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