nig Hussein gezwungen wurde, rechtzeitig ein Gegengift zur Verfügung zu stellen

Wenn es Arafats Witwe Suha gelingt, die Exhumierung des Leichnams ihres Mannes aus dem Mausoleum in der Mukata’a in Ramallah, das inzwischen zu einem nationalen Symbol geworden ist, zu erreichen, dann wird das Gift zweifellos in seinem Leichnam gefunden.

IMMER HABEN mich Arafats mangelhafte Sicherheitsvor-

kehrungen in Erstaunen versetzt. Jeder israelische Minister war zehnmal besser geschützt.

Ich habe ihm einige Male deswegen Vorhaltungen gemacht. Er schüttelte sie ab. In dieser Hinsicht war er Fatalist. Nachdem ihm das Leben auf wunderbare Weise erhalten geblieben war, als sein Flugzeug in der Libyschen Wüste eine Bruchlandung hatte machen müssen und die Menschen um ihn herum dabei gestorben waren, war er überzeugt, dass Allah ihn beschütze.

(Zwar war er der Führer einer säkularen Bewegung mit einem eindeutig säkularen Programm, aber er selbst war ein praktizierender Sunnit, betete zu den vorgegebenen Zeiten und trank keinen Alkohol. Er drängte seinen Mitarbeitern seine eigene Frömmigkeit nicht auf.)

Einmal war ich dabei, wie er in Ramallah interviewt wurde. Die Journalisten fragten ihn, ob er erwarte, die Schaffung eines palästinensischen Staates noch zu erleben. Seine Antwort war: ״Sowohl ich als auch Uri Avnery werden das noch erleben!" Davon war er fest überzeugt.

ARIEL SHARONS Beschluss, Arafat zu töten, war überall bekannt. Schon während der Belagerung von Beirut im Ers-

124