glieder. Aber es spielte bei der Vertreibung der Briten aus unserem Land eine bedeutende Rolle.

IN ISRAEL verschwand Schamir von der Bildfläche. Jahrelang arbeitete er für den Mossad. Das Gerücht verbreitete sich, seine Spezialität sei das Versenden von Briefbomben. Als er wieder an der Oberfläche erschien, trat er der Partei seines einstmaligen Konkurrenten Menachem Begin bei. Er wurde

zum Präsidenten der Knesset ernannt.

Einmal entschloss ich mich, eine kleine Demonstration in der Knesset zu veranstalten. Ich trug unter meinem Jackett ein TShirt, auf dem stand: ״Frieden ist besser als ein Groß-Israel". Während der Plenarsitzung zog ich mein Jackett aus. Nach einigen Schreckminuten bat mich ein Amtsdiener höflich, zum Vorsitzenden ins Büro zu kommen. Schamir empfing mich mit einem breiten Lächeln und sagte: ״Uri, wo wären wir, wenn jedes Mitglied der Knesset so etwas täte? Du hast jetzt deine Meinung kundgetan, zieh also bitte dein Jackett wieder an!" Das tat ich natürlich.

Als Begin mit Ägypten Frieden schloss und sogar ich für ihn stimmte, enthielt sich Schamir der Stimme. Nach dem Ersten Libanon-Krieg, als Begin zurücktrat und sagte: ״Ich kann nicht mehr!", nahm Schamir seinen Platz ein. Als Ministerpräsident war seine am meisten hervorragende Leistung, nichts zu tun außer - leise und unauffällige - Siedlungen zu bauen. Unter dem Druck der Amerikaner nahm er - entschlossen, keinen Fingerbreit zu weichen - an der Friedenskonferenz in Madrid teil. Später machte er die Bemerkung, er sei bereit gewesen, beliebig lange mit den Arabern zu verhandeln. Er hatte nicht im Traum daran gedacht, Frieden zu schließen, denn dann wären Grenzen gezogen worden und der Weg zu Groß-Israel wäre dadurch versperrt worden. Er fasste seine Ideologie in

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