jungen Leute auf sich, die zur Armee gehen müssen, während die Araber ihres Alters zur Universität gehen oder mit Arbeit gutes Geld verdienen können.

Deshalb ist die Bewegung für Gleichen Dienst in der glücklichen Position, gleich zwei Gemeinschaften angreifen zu können, die von der Mehrheit gehasst werden: die Orthodoxen und die Araber. Frömmelei, Rassismus und Säkularismus, alles im Namen der Gleichheit. Wer könnte sich etwas Besseres wünschen?

Die soziale Protestbewegung dagegen will alle - auch die Orthodoxen und Araber - umfassen.

NETANYAHU IST jetzt nur seine frühere kleine Mehrheit übriggeblieben. Er muss schnell eine Lösung für das Problem des Dienstes der Orthodoxen finden, da der Oberste Gerichtshof ihm im Nacken sitzt. Das derzeitige Einberufungs-Gesetz, das das Gericht verworfen hat, läuft am Ende dieses Monats aus. Dann muss ein neues Gesetz vorliegen.

Netanyahu wäre die Lösung die liebste, zu vorgezogenen Wahlen aufzurufen, vielleicht im nächsten Februar. Das hätte er gerne, denn zurzeit gibt es weit und breit keinen, der mit ihm hinsichtlich Beliebtheit konkurrieren könnte. Neue Parteien hätten dann nicht genug Zeit, um sich zu etablieren.

Aber Netanyahu ist keine Spielernatur. Er hat keine Lust, Risiken einzugehen. Bei Wahlen ist es wie bei Kriegen: Man kann niemals ganz und gar sicher sein, was dabei herauskommt. Da kann alles Mögliche passieren!

Eine ausgezeichnete Alternative wäre es, die Kadima zu spalten. Eben haben sie angefangen, den süßen Geschmack des

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