EINES DER Bücher, die mich in meiner Jugend tief beeindruckt haben, war Philip Hittis History of Syria: including Le-

banon and Palestine (1957).

Hitti war maronitischer Christ aus dem Land, das jetzt der Libanon ist. Er wuchs im osmanischen Beirut auf und emigrierte in die USA. Dort wurde er zum Vater der modernen Arabistik.

Sein bahnbrechendes Buch gründete sich auf Syrien, das damals ein Land war, das sich von der Wüste Sinai bis in die türkischen Berge und vom Mittelmeer bis zu den Grenzen des Irak erstreckte. Dieses Land, das arabisch Sham hieß, umfasste die heutigen Staaten Libanon, Israel, Palästina und Jordanien.

Hitti erzählt die Geschichte dieses Landes von der frühesten prähistorischen Zeit bis zur (damaligen) Gegenwart, Schicht für Schicht, von jedem Zeitalter und jeder Region, z. B. dem biblischen Israel und dem Petra der Nabatäer. Alles gehörte zu der herrlich reichen Geschichte von Sham.

Das Buch veränderte meine geografische und kulturelle Ansicht von unserem Platz in der Welt. Schon ehe der Staat Israel geschaffen worden war, behauptete ich, dass diese umfassende Ansicht von der Geschichte Palästinas durch die Zeitalter hindurch in unseren Schulen benutzt werden sollte.

(Das hätte Hittis Zorn erregt, denn er leugnete, dass es ein Land mit Namen Palästina gebe. In einer langen öffentlichen Auseinandersetzung mit dem ergebenen Zionisten Albert Einstein behauptete Hitti, dass die Einheit, die Palästina heißt, von den Briten mit der Absicht erfunden worden sei, im Bewusstsein der Menschen zu befestigen, dass Juden einen Anspruch darauf hätten.)

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