ist natürlich in erster Linie ägyptisch. Ebenso die ägyptischen Kopten, eine beträchtliche christliche Minderheit. (Ihr Name stammt wie das Wort Ägypten an sich, vom alten Namen des Landes.)

Die Einheit Ägyptens wie die Tunesiens und sogar Libyens ist - nach dem Sturz der Diktatoren - ein Beleg für das Nationalbewusstsein dieser Völker. Das ist in Syrien so nicht vorhanden. Wird Syrien überleben, wenn das Monster von Damaskus endlich beseitigt ist? Überall im Westen und in Israel sagen die Experten voraus, dass das Land mehr oder weniger entlang der Grenzen seines kolonialen französischen Vorgängers zerbrechen wird. Das ist durchaus möglich. Eine der wenigen Möglichkeiten, die Bashar al-Assad geblieben sind, ist, die Alawiten in seiner Armee zusammenzufassen, sich in die alawitisehen Schanzen im Nordwesten des Landes zurückzuziehen und diese vom übrigen Syrien abzuschneiden. Das würde zu einem großen Blutvergießen führen. Die Alawiten würden aus ihrer Region sicherlich alle Sunniten vertreiben und die Sunniten würden die Alawiten aus allen anderen Regionen vertreiben. Es könnte ähnlich werden wie die furchtbaren Ereignisse in Indien bei der Teilung des Subkontinents und der Schaffung Pakistans, wenn auch in viel kleinerem Maßstab.

Die Drusen im Süden Syriens würden dann ihren eigenen Staat gründen (ein alter Traum in Israel). Die Kurden im Nordosten täten dasselbe, vielleicht, um sich dem benachbarten kurdischen Halb-Staat im Irak anzuschließen (ein türkischer Albtraum). Von Syrien blieben dann nur die ewig miteinander konkurrierenden Städte Damaskus und Aleppo übrig. Das ist möglich, aber sicherlich nicht unvermeidbar. Es wäre eine harte Probe für den syrischen Nationalismus.

Gibt es den? Wie stark ist er? Stark genug, um den Separa-

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