Überzeugung, Abbas wäre das Haupthindernis für einen Friedensschluss. Diese Behauptung nehmen nur wenige Experten in der Welt ernst. Liebermanns wahrer Grund für seine Initiative mag genau das Gegenteil sein: dass Abbas’ Standpunkt Israel auf den unbequemen Sitz eines Friedens-Zerstörers setzt.

Abbas’ Voraussetzung für den Beginn von Friedensverhandlungen ist wohlbekannt: Israel muss alle Siedlungs-Aktivitäten einstellen. Die Welt stimmt im Großen und Ganzen dieser Bedingung zu.

Abbas’ Friedensbedingungen sind ebenso wohlbekannt. Sie wurden vor langer Zeit von Jasser Arafat formuliert: ein Staat Palästina Seite an Seite mit Israel mit Ostjerusalem als seiner Hauptstadt und der Grenze der Grünen Linie (mit unwesentlichem und in Übereinstimmung vorgenommenem

Gebiets-Austausch). Für das Flüchtlingsproblem sollte es eine ״vereinbarte" Lösung geben, was so viel bedeutete wie die symbolische Rückkehr einer kleinen Anzahl von Flüchtlingen. Die Welt stimmt im Großen und Ganzen auch dem zu.

Wenn Israel wollte, könnte es schon nächste Woche Frieden mit den Palästinensern schließen. Nach dieser Woche könnte es unter den Bedingungen, die in der Arabischen Friedensinitiative abgesteckt und die praktisch mit den palästinensischen Bedingungen identisch sind, Frieden mit der gesamten arabisehen Welt schließen.

Das ist natürlich die Quelle von Liebermans Hass auf Abbas. Ebenso wenig wie Netanyahu denkt er auch nur im Traume

daran, die Idee von Großisrael aufzugeben. Deshalb möchte er viel lieber, dass sich die palästinensische Führung aus der Hainas rekrutiert - jedenfalls so lange, wie Hamas einen Friedensschluss zurückweist.

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