de mit der Vichy-Regierung in Frankreich, die mit den NaziBesatzern zusammengearbeitet hatte. (Die Polizei Marschall Henri Pétains, eines Helden des Ersten Weltkrieges, arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, unter anderem darin, dass sie ihnen dabei half, Juden zusammenzutreiben und nach Auschwitz zu schicken.)

Abbas ist zu dem Schluss gekommen, dass der ״bewaffnete Kampf" die Palästinenser zu nichts führen werde. Er hofft, dass das Nichtvorhandensein von Gewalttaten der Bevölkerung der Westbank ermöglichen werde, ihre Zivilgesellschaft aufzubauen, die palästinensischen Institutionen zu stärken und den erbärmlichen Lebensstandard anzuheben (weit weniger als ein Zehntel von dem in Israel) und dass dies der Palästinensischen Behörde Hilfe und Legitimierung des Auslands sichern werde. Unter der fähigen Führung seines Ministerpräsidenten Salam Fayyad funktioniert das - jedenfalls bis auf Weiteres.

Das Risiko ist wirklich groß. Die Wirtschaft der Westbank, wie sie jetzt ist, kann jederzeit zusammenbrechen. Die schleichende Vergrößerung der Siedlungen erreicht einen Punkt, an dem jedes palästinensische Dorf von ihnen umgeben ist. Das macht den Palästinensern das Leben unerträglich - besonders da junge Siedler fast täglich terroristische Aktionen ausführen (so werden sie sogar von israelischen Sicherheitsbeamten genannt): Sie greifen die Dorfbewohner tätlich an, verbrennen Moscheen, Häuser und Autos und fällen Olivenbäume.

Eines Tages erreicht vielleicht der Geist des Arabischen Frühlings die Westbank und dann wird nicht einmal die PLO-Führung den Lauf der Dinge aufhalten können.

Fast verzweifelt strebt Abbas einen Aufschub an, indem er die UN um Anerkennung bittet. Die Annahme von Palästina als

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