bewiesen, Kompromisse zwischen den auseinandergehenden

Interessen zu schließen, zwischen den säkularen Liberalen und dem Armeekommando in seinem eigenen Land, mit den USA

und sogar mit Israel. Er ist jetzt mit der Bemühung beschäftigt, die Angelegenheiten der Sinai-Beduinen zu regeln, ihre (gerechtfertigten) Beschwerden anzusprechen und den militärischen Aktionen Einhalt zu gebieten.

Natürlich ist es für ein endgültiges Urteil noch zu früh, aber ich glaube, dass die verjüngte arabische Welt, wenn dort gemäßigte islamische Kräfte eine wichtige Rolle spielen (ebenso wie in der Türkei), ein Umfeld bildet, das einem israelisch-arabisehen Frieden günstig ist. Wenn wir denn Frieden wollen.

Damit das geschieht, müssen wir aus Netanyahus Fantasiewelt ausbrechen und in die reale Welt zurückkehren, in die aufregende, sich verändernde, anspruchsvolle Welt des 21. Jahrhunderts.

Sonst werden wir dem brillanten Buch Die Torheit der Regie-

renden2 der verstorbenen Barbara Tuchman nur ein weiteres trauriges Kapitel hinzufügen.

2 Barbara Tuchman: ״Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam". Frankfurt /Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2001. Engl. Ausgabe 1984 The March of Folly.

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