Tatsächlich ist die PA ziemlich hilflos. Sie ist an das Pariser Protokoll, den Wirtschaftsanhang der Oslo-Abkommens, gebunden. Nach diesem Protokoll gehören die besetzten Gebiete zur ״Zollintegration" und die Palästinenser können nicht selbst ihre Zölle festlegen.

Amira Hass von Haaretz zählt die Bedingungen auf, unter denen Palästinenser leben müssen: Die Bewohner des Gazastreifens dürfen ihre Agrarprodukte nicht ausführen; Israel beutet die Wasser-, Mineral- und andere Besitztümer der Westbank aus; palästinensische Dorfbewohner zahlen viel höhere Preise für Wasser als israelische Siedler; die Fischer in Gaza dürfen nicht weiter als 3 Meilen vom Ufer entfernt fischen; palästinensische Einwohner dürfen die Hauptschnellstraßen nicht benutzen, was sie zu teuren und zeitraubenden Umwegen zwingt.

Aber noch mehr als alle Einschränkungen macht die Besetzung an sich jede wirkliche Verbesserung unmöglich. Welcher ernsthafte ausländische Investor würde in einem Gebiet investieren, in dem alles den Launen einer Militärregierung unterworfen ist, die großes Interesse daran hat, ihre Untertanen kleinzuhalten? In einem Gebiet, in dem jede Widerstandshandlung brutale Vergeltung hervorrufen kann wie z. B. die physische Zerstörung von palästinensischen Behörden bei der ״Operation Schutzwall" 2002? Wo Waren für den Export monatelang verrotten, wenn ein israelischer Konkurrent einen Beamten besticht?

Geberländer können der Palästinensischen Autonomiebehörde Geld geben, um sie am Leben zu erhalten, aber sie können die Situation nicht ändern. Auch die Abschaffung des Pariser Protokolls, die die Demonstranten fordern, würde wenig ändern. Solange die Besetzung besteht, ist jeder Fortschritt - wenn es denn einen gibt - bedingt und zeitlich begrenzt.

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