den zum Schimpfwort geworden ist. Sie hat Sympathie für die Siedler und die Orthodoxen geäußert und die Besetzung als eine Tatsache des Lebens akzeptiert. Unter Druck hat sie ein Lippenbekenntnis zur Zwei-Staaten-Lösung abgelegt und dabei angedeutet, dass sie Utopien wie diese nicht eigentlich interessierten.

Ihr einziges Ziel ist es, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Ihre Feinde sind die Magnaten, ihre Fahne ist Sozialdemokratisch. Sie erwähnt die Tatsache nicht, dass die immensen Summen, die für jede Art bedeutender sozialer Reform notwendig sind, für das riesige Militärbudget, die Siedlungen und die orthodoxen Parasiten, die nicht arbeiten, hinausgeworfen werden.

In der Vergangenheit rühmte sich die israelische Linke, sie trage zwei Flaggen: die des Friedens und die der sozialen Gerechtigkeit. Jetzt haben wir zwei Linke übrig behalten: Eine trägt die Flagge des Friedens ohne soziale Gerechtigkeit und die andere trägt die Flagge der sozialen Gerechtigkeit ohne Frieden.

Ich mag Yachimovichs Strategie nicht, aber sie hat wenigstens eine. Diese kann auf rein pragmatischer Grundlage verteidigt werden: Wenn sie, indem sie sich allein auf soziale Angelegenheben konzentriert und die Besetzung ignoriert, Stimmen aus dem rechten Block sammeln und damit den linken Block vergroßem kann, dann ist ihre Taktik damit zu rechtfertigen.

Aber ist es tatsächlich nur eine Taktik? Oder spiegelt das ihre wirklichen Überzeugungen wider? Es ist nicht daran zu zweifein, dass sie in ihrem unbeirrbaren Engagement für soziale Gerechtigkeit aufrichtig ist. Ihre Aktivitäten in der Knesset verbürgen das. Kann man dasselbe über ihr Engagement für den Frieden sagen, das sie ja nur gezwungenermaßen äußert?

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