die drei in einer fünfminütigen Ankündigung entlassen. Alles, ohne dass Gefühle gezeigt worden wären. Kalt. Kalt.

Man sollte sich nicht mit Leuten wie Lieberman anlegen! Ebenso wenig wie mit Vladimir Putin und Co.

WENN ICH Benjamin Netanyahu wäre, würde ich mir über Abbas, Ahmadinejad, Obama, Morsi und die gesammelte Opposition in der Knesset keine Sorgen machen. Ich würde mir einzig und allein über Lieberman Sorgen machen, der da irgendwo hinter meinem Rücken agiert. Darüber würde ich mir ganz besonders viele Sorgen machen. Jede Minute, jede Sekünde.

Vor zwei Wochen fanden zwei schicksalhafte Ereignisse statt, die den Sturz ״König Bibis" beschleunigen können. Eines davon hat er nicht selbst gemacht, das andere schon.

In den Vorwahlen des Likud, die von hässlichem Geschacher und Manipulationen beherrscht wurden, wurde eine neue

Knesset-Fraktion ausgewählt, die sich fast ausschließlich aus extrem Rechten zusammensetzt, darunter regelrechte Faschisten, viele von ihnen Siedler und von ihnen Beauftragte. Gegen Netanyahus Wunsch wurden alle gemäßigten Rechten ohne viel Federlesens ausgebootet.

Netanyahu ist natürlich selbst ein extremer Rechter. Aber er stellt sich gerne als gemäßigten, verantwortungsbewussten, reifen Staatsmann dar. Die Gemäßigten dienten ihm als Alibi.

Der neue Likud hat nichts mehr mit der ursprünglich ״revisionistischen" Partei zu tun, die ihre Vorläuferin war. Vor 85 Jahren gründete Vladimir (Se’ev) Jabotinsky diese Partei. Er war ein in Odessa geborener und in Italien erzogener Journa-

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