Das war natürlich die ideale Lösung. Er war schon lange in Beirut und besaß Akkreditierungen sowohl der libanesischen Regierung als auch der Falangisten. In seiner Begleitung könnten wir die Kontrollpunkte viel reibungsloser passieren. So wurde es verabredet.

Da war noch ein Problem - die beiden Frauen.

Ich brauchte Anat, die Fotografin. Sie ist ein kleines, zierliches Mädchen, sehr zäh, vollkommen furchtlos, jedenfalls schien es so. Ich war mit ihr bei früheren Besuchen im Libanon mitten im Kampfgetümmel gewesen. Sie war alleinstehend und hatte keine Verpflichtungen. Etwas anderes war es bei der Reporterin Sarit. Sie hatte zu Hause ein Töchterchen, und ich kam ohne sie aus.

Ich rief sie beide in mein Zimmer. "Ich zwinge keine von euch, mitzukommen", erklärte ich ihnen. "Wenn ihr mitkommt, dann kommt ihr freiwillig mit. Überlegt es euch. Ich denke, es ist eine einigermaßen sichere Sache, aber ein Risiko ist dabei."

Anat erklärte sofort, sie käme mit. Sarit war zwischen widerstreitenden Gefühlen hin- und hergerissen - auf der einen Seite der ungeheure Knüller, auf der anderen die Verantwortung für ihre Tochter. Aber sie ist Journalistin; sie kam mit.

*

"Hast Du auch Angst?1 fragte mich Sarit, als wir in dem libanesischen Taxi im Verkehrsstau zwischen den Fronten festsaßen.

"Angst eigentlich nicht. Ich bin gespannt", sagte ich. Diese Empfindung hatte ich im Krieg sehr oft gehabt. Eine absolute Angstfreiheit, während das Geschehen ablief. Aber eine bestimmte Spannung, eine kontrollierte Erregung, die einen nicht am Funktionieren hindert, sondern einem eher hilft. So reagiert ein Tier in der Gefahr.

Das Stillsitzen fiel schwer. Und die Hitze machte es noch schwerer. Ob "Ahmed" da war, bei dem Erdhaufen vor uns?

Ich stieg aus dem Taxi und ging, zusammen mit Gerholt, zu Fuß auf den Kontrollpunkt zu. Kurz davor blieb ich im Schatten eines Baumes stehen und bat Gerholt, zu den PLO-Kämpfern zu gehen und sie nach "Ahmed" zu fragen. In wenigen Minuten war er zurück. Niemand wußte etwas über eine Person namens Ahmed.

Ich blickte auf die Uhr. Es war erst einige Minuten vor zehn. Und überhaupt, im Nahen Osten ist Zeit etwas Relatives.

Wir begaben uns wieder zu unseren Autos. Ich versuchte, mit den Mädchen zu plaudern, die Spannung zu mildern. Zehn Minuten später marschierten Gerholt und ich wieder zum Kontrollpunkt. Die Autos waren inzwischen nicht mehr als zwanzig Meter weiter gekrochen.

Wieder ging Gerholt voran und auf den Erdhügel zu. Ein paar Minuten der

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