eigene Anfangszeit im Krieg von 1948, als es die israelische Armee offiziell noch nicht gab und wir den irregulären Status noch nicht ganz verlassen hatten. Wie ich im Laufe des Tages feststellte, als ich mit einigen Soldaten sprechen konnte, befanden sie sich alle in einem Zustand fatalistischer Euphorie, sie erwarteten den großen Angriff, den sie unmöglich überleben konnten, und vertrauten auf ihr Schicksal.

Die Autos hielten vor einem recht eleganten Appartementhaus mit einem Supermarkt im Erdgeschoß. In einem Knäuel von Leibwächtern hasteten wir die Treppen hinauf und betraten eine Wohnung. Offenbar wohnte hier Imad mit seiner Familie. Alle waren sie da, seine Frau, seine Kinder, seine alte Schwiegermutter, sein Bruder, ein Fatah-Offizier, und dessen Familie. Arabische Gastfreundschaft entfaltete sich in ihrer ganzen Fülle, es wurde Kaffee serviert, man bot Zigaretten an. Aber die Atmosphäre war gespannt, besonders zwischen den Frauen.

Jahre später, als ich Imad in Tunis traf, erzählte er mir die Geschichte aus seiner Sicht. Er hatte seiner Frau gesagt, man erwarte Israelis, persönliche Gäste des Vorsitzenden, und sie solle als Gastgeberin fungieren. Sie hatte rebelliert und war erst nach langem Hin und Her überzeugt, daß sie die Aufgabe für die Sache übernehmen müsse. Und sie benahm sich dann auch sehr höflich bis zu dem Augenblick, als wir sie im Laufe der Unterhaltung fragten, woher sie stamme. Sie antwortete, sie sei in Jerusalem geboren. "Ich auch!" rief Anat freudig. Das war zuviel für Imads Frau. Die Vorstellung, daß auch Juden in Jerusalem geboren waren, konnte sie nicht ertragen. Sie lief in die Küche, und es bedurfte längerer Diskussionen, sie wieder herauszubringen.

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Einen Führer lernt man daran kennen, wie seine Leute ihn behandeln. Zunächst wollten Arafats Begleiter uns im Zimmer allein lassen, in der Annahme, Arafat und ich wollten ein vertrauliches Gespräch führen. Aber die beiden Mädchen schickten mir wieder flehende Blicke. Sarit hatte doch nicht diese Risiken auf sich genommen, um dann in einem Nebenzimmer mit den Palästinensern und ihren Frauen Freundlichkeiten auszutauschen. Und Anat brauchte ich für die Bilder. Sie kroch zu unseren Füßen herum und knipste fröhlich drauflos.

Es gab auch noch eine andere Überlegung. Ich war gar nicht sicher, ob ich bei meiner Rückkehr nicht unter Anklage gestellt würde nach jenem Paragraphen, der den "Kontakt mit dem Feind" zum schweren Verbrechen machte, gleichbedeutend mit Spionage. Ich wollte, daß während des ganzen Gesprächs zwei Zeuginnen dabei waren. Außerdem nahm ich jedes Wort auf Band auf. (Diese Bänder dienten dann tatsächlich als Beweismaterial, nachdem auf Anordnung

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