in Arabisch heraus, das den Titel "Uri Avnery oder der Neo-Zionismus" trug. Bald darauf wurde das Buch in Beirut auch in Französisch veröffentlicht. Verfasser war ein Camille Mansour. Er lehnte ab, was er den "Avnery-Plan" zur Schaffung eines Palästinenserstaates neben Israel nannte, und bezeichnete ihn als ein zionistisches Komplott, das die palästinensische Revolution beenden und die Palästinenser dazu verleiten solle, sich in einem eigenen Staat zu etablieren und Israel anzuerkennen.
Ich wunderte mich, wieso sich irgendjemand in der palästinensischen Führung die Mühe machen sollte, das Buch auf Arabisch herauszugeben und gegen eine Idee zu polemisieren, die ein oppositionelles Mitglied der israelischen Knesset verfocht. Welchen Sinn hatte das? Es konnte nur eine logische Erklärung geben: Sie polemisierten nicht gegen mich, sondern gegen andere Führer der PLO, die zur gleichen Lösung gekommen waren wie ich.
Von nun an wartete ich auf ein Zeichen von der anderen Seite. Wer waren die namenlosen Leute in der PLO, die insgeheim die Gründung eines Palästinenserstaates in der West Bank und in Gaza befürworteten? Was taten sie?
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Mit dem Yom Kippur-Krieg im Oktober 1973 nahmen die Dinge eine neue, dramatische Wende. Die erste Genfer Konferenz wurde einberufen, ohne Beteiligung der Palästinenser selbstverständlich. Israel war mit dem "Krieg der Generäle" (auch spöttisch Jüdische Kriege" genannt) beschäftigt, einem erbitterten Streit zwischen den Armeechefs, die sich gegenseitig für die Fehler verantwortlich machten, die vor und während des Krieges begangen worden waren.
Inmitten dieser Aufregung wurde ein kleiner Artikel, der am 16. November 1973 in der Londoner Times erschien, praktisch übersehen. Er enthielt die Sätze:
Viele Palästinenser glauben, daß ein Palästinenserstaat im Gaza-Streifen und in der West Bank einschließlich des Gebietes von al-Hammah notwendiger Bestandteil jedes Friedenspaketes ist. Ein solcher Palästinenserstaat würde bewirken, daß die Flüchtlingslager geleert und geschlossen werden könnten, und damit würde er dem Kern der arabisch-israelischen Feindschaft das Gift entziehen. Das ist keine Kleinigkeit für ein Volk, dem Unrecht angetan wurde, und wir müssen den ersten Schritt zur Versöhnung tun mit dem Ziel eines gerechten Friedens, der alle Beteiligten zufriedenstellt.
Als Autor des Artikels zeichnete Said Hammami, der PLO-Vertreter in London. Die Redaktion stellte dem Artikel eine Anmerkung voran, in der es hieß: "... (Hammami) legt seine persönliche Meinung zum Thema dar. Da er bekanntlich dem PLO-Vorsitzenden, Herrn Yassir Arafat, sehr nahe steht, ist