Leuten ringsum zu beweisen, wie großmütig er war, rief er Hammami an seine Seite und sprach ihn in väterlichem Tone an.

Hammami rauchte gerade. "Nimm die Zigarette aus dem Mund!" schrie ihn einer der Leibwächter des Scheichs an.

Hammami konnte seine Wut nicht zügeln. Er schleuderte dem Scheich einen fürchterlichen arabischen Fluch ins Gesicht und entschwand durch die erstarrte Menge.

Nach der Besetzung begegnete ich al-Jaabari häufig. Er freundete sich mit Mosche Dayan an und galt als aufrechter Anhänger des HaschemitenRegimes. Unter vier Augen aber ließ er mich wissen, daß er unbedingt für die Schaffung eines Palästinenserstaates sei. Wenn er die Geschichte des 1948er Krieges aus palästinensischer Sicht rekapitulierte, sprach er mit beißender Schärfe von der Rolle Ägyptens und der übrigen Araberstaaten. Einmal gab ich, als ich mich von ihm verabschiedete, der Hoffnung Ausdruck, ihn eines Tages als Präsidenten der Palästinenserrepublik begrüßen zu können. Er wirkte tief befriedigt.

Aber er gehörte natürlich zu einer sterbenden Generation. Die gute alte Zeit, in der ein jordanischer Erziehungsminister für die Ernennung eines Lehrers wie selbstverständlich fünfzig Dinare einsteckte, waren dahin, geschmäht von einer neuen Generation, für die auch Hammami stand.

*

Hammami war sieben Jahre alt, als er aus Jaffa deportiert wurde. Er war zweiundzwanzig, als es die zweite Revolution in seinem Leben gab. An das Datum erinnerte er sich genau: Es war der 17. Juli 1963.

Der Bund Ägyptens und Syriens war bereits zerbrochen. Die jungen Palästinenser waren an der Baath-Partei verzweifelt. Sie sympathisierten mit Gamal Abd-el Nasser, der von den neuen Baath-Regimen in Damaskus und Bagdad heftig bekämpft wurde.

An jenem Tag rebellierten in Damaskus Einheiten der Palästinensischen Befreiungsarmee. Nominell gehörten diese Einheiten zur neuen PLO, in Wirklichkeit aber standen sie den Armeen der diversen arabischen Staaten zu Diensten. Ein syrischer Offizier namens Jassim Aluan hatte das neue BaathRegime angegriffen, das eben an die Macht gekommen war. Er war Nasserist, und ihm schlossen sich die Palästinensereinheiten an. Wie er verehrten sie Abd-el Nasser, auf den die Palästinenser damals ihre Hoffnungen setzten. Die Palästinenser stürmten und besetzten das Hauptquartier des Generalstabes in Damaskus. Das Regime trat zum Gegenangriff an und siegte. Massenerschießungen palästinensischer Soldaten folgten.

Dieses Blutbad heilte die jungen Palästinenser endgültig von jeder Hoffnung auf eine einige, allumfassende arabische Nation. Zwischen ihnen und den

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