tische Frage, ob die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel die wirksamste Methode für uns ist. Insbesondere wenn wir davon ausgehen, daß das Ergebnis einer Friedensregelung wahrscheinlich die Errichtung eines Palästinenserstaates auf Territorien sein wird, die wir von Israel zurückerhalten."

Er umriß die praktischen Probleme, vor denen der künftige Palästinenserstaat stehen würde, und sagte dann: "Es wäre unser Ziel, einen ständigen und fortschreitenden Dialog mit allen Kräften in Israel zu führen, die bereit wären, sich mit Palästinensern zusammenzusetzen und über die Form einer beiderseits akzeptablen Koexistenz zu sprechen; sie könnte rechtzeitig entwickelt werden, gemeinsam von den zwei Völkern, die in dem Lande leben, auf welches beide Anspruch erheben. Wir haben unsere eigenen Vorstellungen zu diesem Thema, natürlich, aber wir würden mit Offenheit in den Dialog eintreten, bereit, uns anzuhören, was die Israelis vorzuschlagen haben, so wie wir bereit wären, unsere eigenen Vorschläge zu unterbreiten.

Um Vertrauen und einen offenen und realistischen Gedankenaustausch zu fördern, wäre zu überlegen, die Grenzen zwischen Israel und dem Palästinenserstaat offen zu halten und eine wechselseitige Verzahnung der Handels-, Industrie- und Kulturbeziehungen zu erlauben, ja, zu fördern. Innerhalb vernünftiger Grenzen und unter Berücksichtigung der Notwendigkeit, für die Rückkehr der exilierten Palästinenser vorzusorgen, braucht man nicht einmal den Gedanken auszuschließen, daß israelischen Juden gestattet werden kann, im Palästinenserstaat zu leben (natürlich nicht in paramilitärischen Siedlungen wie den bestehenden nahals, aber als friedliche Privatleute, die bereit sind, mit ihren Nachbarn in Harmonie zusammenzuleben), vorausgesetzt, sie nähmen die palästinensische Staatsbürgerschaft an, und vorausgesetzt, ein entsprechendes Zugeständnis würde es Palästinensern erlauben, nach Israel zu gehen und dort zu leben. Im heutigen Nahen Osten mögen sich diese Ideen wie ein Traum anhören. Aber das ist das Palästina von morgen, das sich die Palästinenser erträumen, wie Yassir Arafat vor der UNO gesagt hat."

Auf unsere Gespräche anspielend fügte Hammami hinzu: "Schon werden sich Israelis in wachsender Zahl der Notwendigkeit einer neuen, konstruktiveren Haltung gegenüber den Palästinensern bewußt... Wir werden jedem in Israel, der es hören will, die Chance bieten, sich hinzusetzen und mit uns wie vernünftige Menschen über unsere Zukunft zu sprechen, auf der Grundlage nicht des Konflikts, sondern der friedlichen und beiderseits vorteilhaften Koexistenz."

Aus der Rede sprach die Hoffnung, daß die PLO zu einer neu einberufenen Genfer Friedenskonferenz eingeladen und daß eine solche Konferenz Hammamis Vorschlag gutheißen würde. Wie er mir sagte, war er speziell zur Prüfung des Textentwurfs dreimal in Beirut gewesen. Eigentlich sollte der Text als Artikel in The Times gedruckt werden, aber das Blatt war aus irgend

74