machten die dortigen Palästinenser den Versuch, einen Guerillakrieg zu organisieren. Befehlshaber in Gaza war damals ein israelischer Offizier namens Mattitiyahu Peled, der in meiner Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen wird. Dort wurde er mit dem Palästinenserproblem konfrontiert und dort entschloß er sich, Arabisch zu lernen.
Bald fiel Gaza zusammen mit dem Sinai wieder unter die Herrschaft Ägyptens, was dem Traum vom palästinensischen Guerillakampf dort ein Ende setzte.
Abd-el-Nasser, der England, Frankreich und Israel bezwungen und das ganze Territorium zurückerhalten hatte, ohne einen einzigen Schuß abzufeuern, wurde zum Massenidol der Araber und insbesondere der Palästinenser. Als die Vereinigte Arabische Republik von Ägypten und Syrien gebildet wurde, schien die Verwirklichung des Traums vom panarabischen Staat zu beginnen.
Aber es ging bald schief. Am 18. September 1961 brach der ägyptisch-syrische Bund auseinander. Die Syrer besannen sich auf ihre eigene, besondere Identität und warfen die Ägypter mit einem Fußtritt aus dem Lande. In Syrien wie im Irak kam die Baath-Partei an die Macht, und es entwickelte sich ein heftiger Propagandakrieg zwischen diesen beiden Ländern und Ägypten. Die palästinensischen Nationalisten verloren den Glauben an Baath. Daß der panarabische Traum gestorben war, brachte ihnen die eigenen nationalen Hoffnungen wieder. Als die Flut des panarabischen Nationalismus verebbte, blieben die Palästinenser aufs neue gestrandet zurück. Alle anderen Araber hatten ihre Identität, ihren Staat und ihren Paß oder sollten sie bald bekommen. Nur sie standen ohne diesen Putz moderner Existenz da, und ohne ihn gibt es für den Einzelnen keine menschliche Existenz, wie gerade Juden besser als alle anderen wissen. Sogar Georges Habasch, einer der ersten, die die Palästinenserbewegung erneuerten, wandte sich Nasser zu.
Das war der Hintergrund für den Aufstand der Palästinensereinheiten in der syrischen Armee, der Hammami so tief beeindruckt hatte. Syrische und palästinensische Einheiten rebellierten gegen das Baath-Regime und unterlagen. Das folgende Massaker an den Palästinensern hinterließ bei ihnen bleibenden Haß auf das syrische Regime. Er festigte das neue palästinensische Bewußtsein und sorgte für Märtyrer in großer Zahl. Als der Kampf zwischen Kairo, Damaskus und Bagdad entbrannte, suchte jeder der Protagonisten die Sache der Palästinenser für seine eigenen Zwecke auszubeuten. Abd-el-Karim Kassim, der mit der 1958er Revolution in Bagdad an die Macht gekommen war, erklärte, nicht nur Israel, sondern auch die arabischen Staaten hätten die Palästinenser ihrer Rechte beraubt. Er begann, palästinensische Einrichtungen unter seiner Ägide aufzubauen. Die Syrer wiederum sahen in der palästinensischen Sache ein handliches Instrument, um Nasser zu ärgern und der arabischen Welt zu beweisen, daß er ein Angeber und ein Feigling sei. Sie