Ausland. Wir hatten in der Vergangenheit bei der Gründung eines kurzlebigen Vereins für eine israelisch-palästinensische Föderation zusammengearbeitet. Das war unmittelbar nach dem Sechstagekrieg, in dem Kenan mir einen bewegenden Augenzeugenbericht über die Zerstörung arabischer Dörfer im Abschnitt von Latroun gegeben hatte. Diese später veröffentlichte Schilderung gehört zu den wichtigsten Dokumenten über jene Zeit. Bevor er ins Ausland fuhr, hatte er mir gesagt: "Sie dürfen für jeden Zweck, den Sie für richtig halten, meinen Namen benutzen."

Genau im richtigen Augenblick schaute Yossi Amitai zu mir ins Büro hinein. Auch er ärgerte sich über das Ausbleiben jeder Reaktion auf Hammamis Rede. Yossi ist ein junger Experte für arabische Fragen, Sekretär eines Kibbuzes im Negev. Ich berichtete ihm von meinen Telefongesprächen mit Hammami und schlug ihm vor, zusammen mit Kenan und mir eine neue Organisation zu gründen, die hauptsächlich für den Gedanken des israelischpalästinensischen Friedens werben sollte. Er war auf der Stelle einverstanden. Jetzt und hier entwarfen Yossi und ich das Gründungsmanifest des "Israelischen Rates für israelisch-palästinensischen Frieden". Es bestand aus dreizehn Punkten. Die englische Fassung wurde am 10. Juni 1975 unter der Überschrift "Eine Erklärung von Uri Avnery, Yossi Amitai und Arnos Kenan" in der Jerusalem Post abgedruckt. Sie lautete:

"Wir meinen: Erstens, daß dieses Land die Heimat zweier Völker ist - des jüdischen und des palästinensischen Volkes. Zweitens, daß der Kern des Konflikts zwischen dem jüdischen Volk und der arabischen Welt in der historischen Konfrontation der beiden Völker dieses Landes liegt, das ihnen beiden so teuer ist. Drittens, daß der einzige Weg zu Frieden über die Koexistenz zweier souveräner Staaten führt, deren jeder die nationale Heimstatt seines Volkes ist - des Staates Israel und des Staates Palästina. Viertens, daß die Errichtung des souveränen Staates Palästina an der Seite des Staates Israel das Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Regierung Israels und der Palästinensischen Befreiungsorganisation als der anerkannten nationalen Vertretung des palästinensischen Volkes sein wird."

Weitere Punkte des Manifests betrafen Grenzen, den Status Jerusalems, das Flüchtlingsproblem, gegenseitige Sicherheitsregelungen, Verbindungen zur arabischen Welt und zum jüdischen Volk und eine regionale Dachorganisation. Das Manifest endete mit den Worten:

"Alle Israelis, die in den oben genannten Grundsätzen den besten Weg sehen, die Souveränität, Integrität, Sicherheit und Prosperität des Staates Israel zu festigen, rufen wir auf, mit uns den Israelischen Rat für israelischpalästinensischen Frieden zu gründen. Dieser Rat wird in Israel und in der ganzen Welt erklären, daß Koexistenz zwischen Israel und Palästina lebensnotwendig ist, und wird zum Dialog mit allen palästinensischen Kräften beitragen, die bereit sind, Kontakte zwischen den beiden Völkern dieses Landes zu fördern."

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