machten und demonstrierten, daß die direkte Zusammenarbeit zwischen den Friedenskräften beider Seiten bereits begonnen hat.
Es gab noch einige Ideen mehr. Ich konnte Hammami für die Haolam Hazeh interviewen und damit zeigen, daß die PLO bereit war, sich unmittelbar an die israelische Öffentlichkeit zu wenden. Ich konnte versuchen, ein Interview des israelischen Fernsehens mit ihm zu arrangieren. Er konnte unserem Rat ein unterstützendes Schreiben schicken. Wir könnten zusammen in einem Fernsehprogramm der BBC auftreten, was eine weltweite Sensation wäre und sicher vom israelischen Fernsehen übernommen würde.
Hammami war skeptisch. Zwar ein kühner Visionär, war er doch in der Praxis ein vorsichtiger Mann mit gesundem Urteil, was in einem gegebenen Moment politisch möglich war. Obwohl er siebzehn Jahre jünger war als ich, schien ich doch immer der ungeduldigere, der enthusiastischere Partner. Das charakterisierte alle unsere Kontakte, ja, auch alle Kontakte zwischen Israelis und Palästinensern später.
"Später, später! Es ist noch zu früh! Sie müssen Geduld haben!" pflegte er zu sagen.
Einverstanden war er allerdings, die ganze Liste von Vorschlägen Yassir Arafat zu unterbreiten. Wir vereinbarten, daß ich in der Zwischenzeit einen Brief an Lord Caradon schriebe, der sich gerade in England befand. Ich wollte ihn diskret fragen, ob er vielleicht bereit wäre, die Parteien zu einer solchen Konferenz einzuladen. Ich schickte den Brief am 2. November aus Tel Aviv ab. Schließlich vereinbarten wir, den Versuch zu machen, Hammamis Märzrede als Nachrichtenereignis wieder aufleben zu lassen. Unser Rat würde ihm eine lange Fragenliste schicken, vorgeblich um einige Punkte seines Friedensplans zu klären. Wenn seine Vorgesetzten es erlaubten, würde er die Fragen mit einem an den Rat gerichteten Brief beantworten. Ein solcher Brief wäre die de/acto-Anerkennung eines israelischen Gremiums durch die PLO und würde uns in die Lage versetzen, die öffentliche Aufmerksamkeit in Israel auf die neue Linie der PLO zu lenken. Ich entwarf diesen Fragebogen ein paar Tage später und schickte ihn ihm durch Edward Hodgkin, einen altgedienten Redakteur der Times und guten Freund, der den alten Palästinenserführer Mussa Alami im Dorf seiner Kindheit bei Jericho besuchte. Hodgkin, der im Zweiten Weltkrieg eine Radiostation der britischen Armee in Jaffa geleitet und dort auch seine Frau kennengelernt und geheiratet hatte, war einer der vielen Ausländer, die uns all die Jahre hindurch bei unseren Kontakten diskret geholfen haben, aus rein idealistischen Gründen.
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