Wir redeten, wir gingen spazieren, wir machten Witze, angeregt durch unseren Kontakt und vielleicht, unbewußt, durch die Gefahr, die ihre Schatten auf unsere Begegnungen warf. Said war nie damit einverstanden, wie ich auf der Straße schöne Frauen ansah. In diesem Punkt war er extrem konservativ und meinte, er könnte keine andere Frau ansehen, wenn er Khalida liebe, seine in Jerusalem geborene Frau. Einmal trafen wir uns zum Essen in einem orientalischen Restaurant. Unterwegs in einem Laden scherzte er mit jüdischen Verkäufern, die ihn kannten, und stellte mich als "einen unserer Landsleute aus Israel" vor. Sie waren sprachlos. Er ging mit einem munteren "Schalom!" Bei einem türkischen Kebab plauderten wir über die Geschichte Palästinas, den Zionismus, das Klima von Tel Aviv und die derzeitige Lage. Unausweichlich kam das Gespräch auf sein altes Haus in Jaffa, das ich immer noch nicht lokalisieren konnte. Auf einer Seite meines Notizbuchs zeichneten wir eine Karte des Viertels, um mir die Suche zu erleichtern. Ich habe das Blatt noch, ein rührendes Andenken an dieses Treffen.

Ich habe noch andere. Eins ist die Speisekarte des Cafés im Hotel Mount Royal, auf der ich, wenige Minuten nachdem er gegangen war, Punkte unseres Gesprächs notiert hatte. Nie habe ich in seiner Gegenwart Notizen gemacht, aus Furcht, das könnte die Spontaneität des Gesprächs dämpfen. Auf der Speisekarte stehen Teile seiner Biografie, seine Bemerkungen über die schlechter werdende Lage im Libanon und seine Einschätzung der relativen Stärke der diversen Strömungen in der PLO.

Ein anderes Souvenir ist die einzige persönliche Notiz, die ich handschriftlich von ihm habe. Wir wollten uns um zehn Uhr vormittags in meinem Hotel treffen. Ich meinte, wir hätten vereinbart, daß er mich vorher anriefe, um den Termin zu bestätigen, und als er nicht anrief, ging ich aus. Er kam jedoch und hinterließ eine Notiz auf Hotelbogen: "Uri, ich war um zehn bei Ihnen. Sie waren nicht da. Junge, was stehen Sie früh auf. Bitte, rufen Sie mich an. Ich bin im Büro. Alles Gute. Sam."

Auf manchen meiner Blätter ist seine Handschrift in Arabisch. Wenn er arabische Namen erwähnte, pflegte ich ihn zu bitten, sie niederzuschreiben, damit ich sie richtig buchstabieren und korrekt ins Hebräische übertragen konnte.

Aber trotz gelegentlicher humoriger Zwischenspiele war keiner von uns besonders optimistisch. Wir sahen beide sehr klar, daß die Zeit verging und daß die PLO eine Gelegenheit verpaßte, die vielleicht für lange Zeit nicht wiederkommen würde. 1975 war ein Jahr der großen Möglichkeiten. Gerade hatte die PLO internationale Anerkennung erlangt, zuerst auf der arabischen Gipfelkonferenz in Rabat, dann bei den Vereinten Nationen. Nach seiner Rede vor der UN-Generalversammlung war Arafat stärker denn je. Er konnte weiter gehen als zuvor.

Hammami erklärte mir, warum Arafat nicht so weit ging, wie ich es gern

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