len Arena Legitimität zu gewinnen. Das war ein Argument, das ich noch oft zu hören bekam.
Rabin machte sich keine Illusionen über die Loyalität der Palästinenser. Im Unterschied zu vielen anderen israelischen Politikern gab er unter vier Augen zu, daß die PLO tatsächlich von der Masse der Palästinenser als Führung anerkannt werde. Er hielt nichts von dem Versuch, in der West Bank so etwas wie eine Quisling-Führung einzusetzen. Er glaubte nicht einmal, daß König Hussein noch lange überleben würde. "Wir brauchen ihn, damit er einen Friedens vertrag mit uns unterschreibt. Er wird der erste Araberfürst sein, der das tut. Was dann mit ihm passiert, ist nicht von Bedeutung."
"Erlauben Sie mir, einmal zu analysieren, was Sie da sagen", erwiderte ich. "Nehmen wir als Hypothese an, daß König Hussein tatsächlich einen Friedensvertrag mit Ihnen abschließt und daß Sie ihm den größten Teil der West Bank zurückgeben. Natürlich glaube ich nicht einen Augenblick daran. König Hussein kann unmöglich Ost-Jerusalem aufgeben oder ein Zollbreit von der West Bank, weil er so empfindlich ist gegen den Vorwurf, eine Marionette der zionistischen Imperialisten zu sein. Arafat kann sich viel mehr Flexibilität leisten als Hussein. Aber nehmen wir einmal an, Hussein könnte einen solchen Vertrag unterzeichnen. Was würde geschehen?
Sie selbst sagen, daß er früher oder später wohl stürzen wird. Sagen wir, er wird in fünf Jahren gestürzt. Das neue Regime wird wahrscheinlich eine radikale palästinensische Macht sein, denn die Palästinenser bilden drei Viertel der Bevölkerung des Königreiches. Das neue Regime wird den König als zionistischen Agenten brandmarken und den Friedensvertrag als einen von ihm begangenen Akt des Verrats aufheben.
In der Praxis werden Sie also in fünf Jahren einen Palästinenserstaat als Nachbarn haben. Aber das wird nicht der Palästinenserstaat sein, den ich vorschlage. Er wird sich vom Rand Natanyas bis an den Rand Bagdads erstrecken. Er wird gemeinsame Grenzen mit Syrien, Irak und Saudi Arabien haben und kann zum Aufmarschgebiet für vier arabische Heere werden. Seine Führung wird keinerlei Verpflichtung zu Frieden mit Israel haben. Im Gegenteil, sie wird sich den Parolen der Nichtanerkennung und des Kampfes verpflichtet fühlen. Welchen Sinn soll das haben?1
Ich fand, daß dies eine recht gute Argumentation war, die nicht vernünftig zu widerlegen war. Auch Rabins berühmter analytischer Verstand schaffte es nicht. Aber sie konnte ihn nicht in seiner Grundhaltung erschüttern. Nur einmal in der langen, freundschaftlichen Debatte hatte ich das Gefühl, möglicherweise seinen Panzer durchstoßen zu haben. Es war, als ich sagte: "Die Amerikaner sind Realisten. Mag sein, daß sie wieder versuchen, die PLO zu zerschlagen, wahrscheinlich, indem sie einen neuen Schwarzen September im Libanon herbeiführen. Aber früher oder später werden sie erkennen, daß sie mit der PLO reden müssen, und sei es nur, um eine allgemeine Destabilisie¬