Die folgenden Wochen waren voller Aktivität. Hammami rief mich zwei-bis dreimal wöchentlich aus London an. Nie war die PLO einer Politik des Friedens näher gekommen, nie war diese so nahe daran gewesen, von der israelischen Öffentlichkeit akzeptiert zu werden. Wir hatten beide das belebende Gefühl, daß sich die Dinge endlich bewegten, daß wir etwas dazu getan hatten, einen großen historischen Prozeß in Gang zu setzen. Es war das erste, aber nicht das letzte Mal, daß wir meinten, Großes könnte geschehen, nur um zu erleben, daß unsere Hoffnungen von Gegenkräften, die sie selbst auslösten, zerschmettert wurden.
Was Hammami tat und sagte, erregte nun Aufmerksamkeit in Israel. Ich sprach vertraulich mit israelischen Redakteuren und versorgte sie mit Hintergrundinformationen. Ihre neue Sicht der Dinge zeigte sich darin, wie sie mit Nachrichten umgingen. Sogar die beiden Abendzeitungen, beide ultrachauvinistisch und mit fatalem Eifer bei der Gehirnwäsche am israelischen Publikum, begannen, Hammamis Erklärungen zu veröffentlichen. Eine Schlagzeile der Yedioth Aharanot vom 12. Oktober 1975 lautete: "PLOVertreter in London: Ich erkenne Israel an - PLO-Chefs billigen meine Haltung." Einen Monat später, am 20. November, widmete sich die Yedioth auf einer ganzen Seite einem Interview, das Hammami einer niederländischen Zeitung unter der Bedingung gegeben hatte, daß es gleichzeitig in Israel erscheint. Die Überschrift in der Yedioth lautete: "Nur wenn israelische Juden und palästinensische Araber zu einer Einigung finden, gibt es Frieden in Nahost."
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Gegen Ende November stattete Yassir Arafat Moskau einen Besuch ab. Am Vorabend seiner Abreise rief Hammami in heller Aufregung bei mir an: während dieses Besuchs sei eine öffentliche Kursänderung der PLO-Politik zu erwarten. Arafat werde sagen, daß er zu einer Art von gegenseitiger Anerkennung bereit sei. Er bäte mich, die israelische Öffentlichkeit darauf vorzubereiten. Ich solle mich auf "der PLO nahestehende Kreise" berufen. Ich schrieb eine Presseerklärung dieses Inhalts, die weithin gebracht wurde. Das staatlich kontrollierte israelische Fernsehen brachte in den Abendnachrichten meine Erklärung als dramatische erste Meldung und erweckte den Eindruck, daß etwas Großes und Bedeutendes geschähe.