Abgeordneter einer kleinen Linkspartei, trat dem Rat bei, und noch viele andere. Wir beschlossen, am 10. Dezember 1975 eine Gründungsversammlung abzuhalten. Als ich Hammami davon unterrichtete, bat ich ihn, der Versammlung ein Grußtelegramm zu schicken, aber Beirut erlaubte ihm nicht, so weit zu gehen.
Die Versammlung fand statt wie geplant. Eliaschar wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt und Matti wurde Vorsitzender des Vorstands. Am Tage darauf schrieb ich Hammami einen Brief: "Lieber Freund, ich schicke Ihnen die Presseausschnitte über die gestrige Versammlung, in der unser Rat offiziell gegründet wurde ... dies ist ganz eindrucksvoll und ein echter Sieg. Heute ist es die große Nachricht, wir sind im Radio und im Fernsehen und auf der ersten Seite aller Zeitungen. Wenn wir den Schwung bewahren und neue Namen und Persönlichkeiten anziehen können, könnte sich das unmittelbar auf das Geschehen auswirken. Jede Geste der PLO, mit der sie die Bedeutung des Rates würdigt und auf den direkten Dialog zusteuert, wird ernormen Einfluß haben, und jetzt zählt jeder Tag. Ohne den direkten Dialog zwischen uns beiden, von dem ich unsere Freunde in Kenntnis gesetzt habe, wäre das gestrige Ereignis nicht möglich geworden. Das ist die wichtigste Lehre. Gegenseitige Anerkennung ist der Schlüssel - und jeder Schritt in diese Richtung wird von großer Bedeutung sein. Nichts wäre katastrophaler für unsere Bemühungen als der Gedanke, wir könnten unser Versprechen nicht halten, daß ein Dialog auf der Basis unserer festgelegten Prinzipien möglich ist und bevorsteht."
Der neue Vorstand des Rates nahm sich vor, ein neues Manifest zu formulieren, das das ursprüngliche, von Jossi Amitai und mir verfaßte Dokument ein wenig verwässerte. Die Neufassung wurde in der letzten Februarwoche 1976 in der Presse veröffentlicht, und darunter hundert Unterschriften prominenter Israelis.
Sie lautete:
Wir bezeugen: Erstens, dieses Land ist die Heimstatt seiner beiden Völker - des Volkes von Israel und des palästinensisch-arabischen Volkes. Zweitens, der Kern des Konflikts zwischen Juden und Arabern ist eine historische Konfrontation der beiden Völker dieses Landes, das beiden teuer ist. Drittens, der einzige Weg zu Frieden führt über die Koexistenz zweier souveräner Staaten, deren jeder seine gesonderte nationale Identität hat: Des Staates Israel für das jüdische Volk und des Staates für das palästinensisch-arabische Volk, das sein Recht auf Selbstbestimmung in dem politischen Rahmen seiner Wahl ausübt. Viertens, die Errichtung eines palästinensisch-arabischen Staates an der Seite des Staates Israel muß das Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Regierung Israels und einer anerkannten bevollmächtigten Vertretungskörperschaft des palästinensisch-arabischen Volkes ohne Verweigung von Verhandlungen mit der Palästina-Befreiungs-Organisation auf der Basis gegenseitiger Anerkennung sein.