mit dem Buch, das die PLO vor sechs Jahren veröffentlicht hat und das mich als Neo-Zionisten bezeichnet."
Beim Thema Zionismus äußerte sich Hammami erbittert darüber, daß die Araberstaaten Hunderttausende von Juden vertrieben und nach Israel geschickt hätten, was den Zionistenstaat stärkte. Er hielt nichts von den zeitweiligen Versuchen der PLO, die Araberstaaten dazu zu bringen, daß sie diese Juden zur Rückkehr aufforderten. "Das sind jetzt Israelis, die kommen nicht wieder", räumte er ein - eine Schlußfolgerung, zu der gleichzeitig auch ein anderer PLO-Funktionär, nämlich Issam Sartawi, gelangte.
Interessiert war Hammami, als ich bemerkte, wenn Nasser der Zusammenschluß der arabischen Welt zu einem panarabischen Staat gelungen wäre, hätte das palästinensische Volk wahrscheinlich aufgehört zu existieren und wäre mit den anderen arabischen Völkern verschmolzen. Mehr als alles andere sei es aber Israel gewesen, das Nasser den Weg zur arabischen Einheit versperrt und damit paradoxerweise die Wiedergeburt der palästinensischen Nationalbewegung verursacht habe.
Für die Syrer empfand Hammami nur bitteren Groll, während er den Israelis widerwillige Bewunderung entgegenbrachte. "Es gibt ein arabisches Sprichwort: Lieber ein kluger Feind als ein dummer Freund." Ich sagte, daß ich hoffte, er zähle mich in diesem Zusammenhang zu den Feinden.
Israel, sagte er, werde immer wieder den Krieg gewinnen. Am Ende aber werde es all sein Blut vergießen. Dann wäre der Nahe Osten ein Friedhof. Wozu soll das gut sein, fragte er und setzte hinzu, er wiederhole eine Bemerkung, die Yassir Arafat selbst gemacht habe.
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Wie war die Reaktion auf die Gründung des Israelischen Rates? Warum hatte es keine öffentliche Geste der PLO zur Begrüßung der Gründung gegeben? Warum eigentlich hatte Hammami den Fragebogen, den ich ihm geschickt hatte, nicht ausgefüllt, wie bei unserem letzten Gespräch zugesagt?
Geduld, beschwor mich Hammami wie gewöhnlich. Es ist ein Prozeß. Es geht langsam. Die PLO kann nicht ohne die Unterstützung Ägyptens und Syriens Israel anerkennen. Der Streit zwischen den arabischen Staaten, der nach dem ägyptisch-israelischen Interimsabkommen weiter wütete, behinderte die Schritte zum Frieden. Die Unnachgiebigkeit Israels machte alles noch schwieriger. Arabische Extremisten zitierten israelische Extremisten und umgekehrt. Das stillschweigende Zusammenspiel der Falken beider Seiten funktionierte wunderbar, wie üblich. "Wir haben eine arabische Redensart: Auf den israelischen Extremismus ist Verlaß!" sagte Hammami. Er war verblüfft, als er hörte, daß es im Hebräischen denselben Spruch gab: "Unsere Geheimwaffe ist der arabische Extremismus."